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Neuer Bericht über grausame Missbrauchspraktiken in chinesischen Zoos

Archivmeldung vom 12.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/AAF Animals Asia Foundation e.V.
Bild: obs/AAF Animals Asia Foundation e.V.

Bären, die mit Stöcken geschlagen und gestoßen werden. Die man zwingt, gegeneinander zu boxen. Elefanten, die mit Metallhaken gepeinigt werden, damit sie einen Kopfstand machen. Tiger und Löwen ohne Zähne und Klauen - was ihnen andauernde Schmerzen bereitet. All dies findet sich in dem Untersuchungsbericht der Animals Asia Foundation über Zoos und Safariparks in China.

In einem heute veröffentlichten Report mit dem Titel "Tiere als Darsteller in chinesischen Zoos" werden die Ergebnisse der Untersuchungen von September 2009 bis August 2010, die in 13 Zoos und Safariparks in China durchgeführt wurden, detailliert beschrieben. David Neale, Direktor für Tierschutz bei Animals Asia, und ein Team chinesischer Rechercheure haben in dem Report und einem kurzen Film die barbarische Behandlung und die armseligen Lebensbedingungen festgehalten, unter denen die Tiere leiden.

In Schauen werden die Tiere zur Unterhaltung der Besucher mit grausamen und misshandelnden Techniken gezwungen, den gewünschten Trick zu zeigen. Trainer beginnen mit jungen Tieren, dies sie oft so lange schlagen, bis sie den gewünschten Trick vorführen. Die Schausteller greifen mit negativen Bestätigungen ein. Sie peitschen oder schlagen die Tiere immer wieder und zwingen sie zu Tricks, die wider ihre Natur sind.

Vielen der eingesetzten Großkatzen wurden die Eckzähne entweder gezogen oder bis zum Gaumen zurückgeschnitten. Um sie wehrlos zu machen, wurden ihnen die Klauen entfernt. Zahnlose Löwen und Tiger wurden in 5 der 13 Parks gefunden. Diese Praxis verursacht schwere und anhaltende Schmerzen, denn Zahnbein und Nervenenden liegen danach bloß. Es kommt auch zu Entzündungen der Umgebung, einschließlich des Gaumens, der Kieferknochen oder der Nasenregion.

Der Kurzfilm mit dem Titel "The Performance" wurde mit Environment Films produziert, um die in den Zoos und Parks anzutreffenden Grausamkeiten zu dokumentieren. Terry Waite CBE ist der Erzähler, die Musik dazu stammt von Moby und kann von der Webseite von Environment Films ab heute angesehen werden.

 

Kleine, kahle Betonkäfige sind das Zuhause der Tiere. In dunklen Räumen hinter der Schaubühne stehen sie außerhalb des Blickfelds der Besucher. Die Lebensumstände dieser Tiere entsprechen in keiner Weise ihren Grundbedürfnissen. Viele haben keinen erkennbaren Zugang zu Wasser. Sie können sich auch nicht vor anderen Tieren in der Gruppe zurückziehen und man sieht keine Bemühungen, auch nur die grundlegendsten Bedürfnisse ihres natürlichen Verhaltens zu befriedigen.

David Neale dazu: "Tierschauen präsentieren dem Publikum die Tiere auf demütigende Weise und fördern so weder Respekt noch Mitgefühl. Es liegt wenig erzieherischer Wert darin, Tiere in Umgebungen zu sehen, die nicht ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Wer Tiere dazu bringt, unsinnige Tricks zu zeigen, klärt das Publikum nicht auf und verschafft diesen Tieren auch keinen Respekt. Die Besucher lernen lediglich die Größe, Form und Farbe dieser Tiere."

Dieser Report folgt auf die jüngste Meldung der chinesischen Regierung zum Start einer Kampagne, um Misshandlungen von Tieren in öffentlichen Schauen zu unterbinden. Laut einer Mitteilung der Regierung vom 29. Juli hat die Staatsforstverwaltung (SFA) Firmen beschuldigt, Tierschauen nur wegen des übermäßigen Profits zu machen. Dies führt zu Misshandlung und zu einem frühen Tod der Tiere.

Zusammenfassung der Befunde

  • Asiatische Schwarzbären werden am meisten in Tierschauen eingesetzt und sind in 90% der Parks zu sehen.
  • In 75% der besuchten Parks werden Affen gezeigt, die Kunststücke machen müssen. 
  • In 75% der Parks findet man Tiger in Schauen. 
  • In 50% gibt es Seelöwen in Schauen. 
  • Fünf Parks zeigten Schauen mit Vögeln, vier mit Elefanten und zwei hatten ein spezielles Delphinarium, in dem Meeressäuger gezeigt wurden.

In den Tierschauen werden die Tiere mit Angst, Einschüchterung und in einigen Fällen körperlicher Gewalt zu ihren unnatürlichen Tricks gezwungen:

In 75% der besuchten Parks mussten Bären Fahrrad fahren.

  • 50% der Parks zwangen sie zu Kunststücken auf Reifen.
  • Drei zwangen Bären, mit einem Motorrad über ein zehn Meter über Grund führendes Drahtseil zu fahren. 
  • Zwei zwangen die Bären dazu, gegeneinander zu boxen. 
  • In einem Park trat ein menschlicher Ringer gegen einen Bären an. 
  • 75% zwangen Affen dazu, ein Fahrrad zu fahren. 
  • 50% zeigten Affen im Handstand auf den Hörnern von Ziegen. Oft balanciert die Ziege dabei auf einem zehn Meter über Grund befindlichem Hochseil. 
  • Bei den Tigerschauen werden die Tiere in der Regel gezwungen, auf den Hinterbeinen zu laufen, durch Feuerreifen zu springen und auf großen Bällen zu balancieren. 
  • In vier Parks sahen wir Elefanten, die zu demütigenden Tricks gezwungen wurden. Etwa auf dem Kopf stehen oder sich auf einem Bein im Kreis drehen.

Bei den weniger beachteten Tierschauen zeigten zwei Parks Schweine, die von drei Meter hohen Plattformen ins Wasser sprangen. In einem Park sprangen Affen und Hunde über die Rücken von Nilpferden. 

Quelle: Direktorin Animals Asia e.V.

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