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Bundeswehrführung will Frauenanteil in den Streitkräften massiv erhöhen

Archivmeldung vom 11.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Deutsche Soldaten mit G36.
Deutsche Soldaten mit G36.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundeswehrführung will in den kommenden Jahren den Frauenanteil in den Streitkräften massiv erhöhen. Generalinspekteur Volker Wieker sagte in einem Interview mit "Bild am Sonntag": "Derzeit sind neun Prozent aller Soldaten Frauen. Unser Ziel ist eine Gesamtquote von 15 Prozent. Im Sanitätsdienst soll sie mit 50 Prozent deutlich höher liegen. Die haben wir aber heute schon fast erreicht."

Nach den Worten Wiekers muss dafür die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert werden: "Wir haben bereits in einigen größeren Standorten Kindertagesstätten eingerichtet, die den besonderen Bedürfnissen der Soldatinnen und Soldaten gerecht werden. Das werden wir ebenso ausbauen wie Vereinbarungen mit anderen Trägern solcher Einrichtungen."

Ein Jahr nach Abschaffung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr nach seinen Worten keine Probleme, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen: "Das Interesse an der Bundeswehr ist groß. Wir haben im ersten Jahr ohne Wehrpflicht aus rund 20.000 Bewerbern etwa 12.000 für den freiwilligen Wehrdienst einstellen können. Davon sind etwa 9.000 geblieben."

Noch erfreulicher sei die Lage bei den Berufs- und Zeitsoldaten: "15.000 haben wir rekrutiert. Beworben hatten sich rund 45.000 - das sind insgesamt rund zehn Prozent eines ganzen Geburtsjahrgangs - Frauen eingeschlossen!" Den hohen Zuspruch in Zeiten von Fachkräftemangel und Beinahe-Vollbeschäftigung erklärte Wieker so: "Wir können jungen Menschen attraktive und spannende Angebote machen. Auch wenn Streitkräfte keine Wellness-Zone darstellen: Wir bieten unterschiedliche Laufbahnen und Ausbildungen an. Attraktiv ist es aber auch für viele junge Menschen, sich einzubringen, Deutschland zu dienen." Eine Dienstzeit bei der Bundeswehr ist laut Wiekert "eine gute Investition in die eigene berufliche Zukunft". Das Interesse in der Wirtschaft an Bundeswehrangehörigen sei nach wie vor groß: "Über 90 Prozent der Frauen und Männer, die die Bundeswehr verlassen, finden schnell eine Anstellung", so der Generalinspekteur.

Bundeswehrführung sieht Renaissance traditioneller Soldaten-Tugenden

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, sieht als Folge von Auslandseinsätzen klassische Soldaten-Tugenden wieder mehr an Bedeutung gewinnen. In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Wieker: "Die traditionellen soldatischen Tugenden erleben spürbar eine Renaissance: Tapferkeit gehört dazu, auch Mut. Beides wird den Soldaten nicht nur in Afghanistan ganz konkret abverlangt." Auch Kameradschaft, Aufrichtigkeit sowie Vaterlandsliebe seien wichtig: "Ohne eine patriotische Grundeinstellung können Sie kein guter Soldat sein."

Die Frage, ob zum Soldatsein auch die Bereitschaft und Fähigkeit gehöre zu töten, bejahte Wieker: "Niemand, der heute zur Bundeswehr geht, kann im Zweifel darüber sein, dass auch militärische Gewaltanwendung zu unseren Aufgaben gehört. Damit sind starke moralische und psychische Belastungen unserer Soldaten verbunden. Und gerade dann gilt für den Soldaten, sich persönlich und gemeinschaftlich völlig im Klaren darüber zu sein, dass man als Soldat der Bundeswehr immer und überall unserer Werteordnung und unserem Grundgesetz verpflichtet bleibt. Das ist unser Anspruch und der ist sehr hoch."

Wieker sieht den modernen Soldaten mit hohen Anforderungen während der Ausbildung konfrontiert: "Viele junge Menschen sind heute sehr auf sich bezogen, leben in sozialen Netzwerken, sind individualistisch. Bei uns steht aber die Gemeinschaft, das Team im Vordergrund. Dem müssen sich persönliche Vorlieben unterordnen." Wieker weiter: "Wir brauchen charakterfeste junge Leute, die auch damit fertig werden, dass ein Gegner sich in keiner Weise an die Grundregeln des Völkerrechts hält, und die dennoch im Einsatz soldatische Tugenden vorleben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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