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Soziale Medien machen Jugend unglücklich

Archivmeldung vom 27.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Elektro-Schrott: kein Weg zum simplen Leben. Bild: pixelio.de, K.-H. Laube
Elektro-Schrott: kein Weg zum simplen Leben. Bild: pixelio.de, K.-H. Laube

Eine Umfrage der Werbeagentur Euro RSCG Worldwide unter 7.213 Erwachsenen in 19 Ländern hat ergeben, dass vor allem unter 30-Jährige den Einfluss moderner Kommunikationstechnologie auf ihr Leben skeptisch sehen. Über die Hälfte der jungen Befragten glaubt, dass es besser wäre, wenn Menschen aufhören würden, ihre persönlichen Gedanken und Erfahrungen im Netz zu teilen. Ein Drittel der Generation Y gibt an, dass die sozialen Medien die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben schmälert, etwa durch Eifersucht auf Facebook-Freunde.

"Da kann durchaus ein wahrer Kern drinstecken. Ich kenne Fälle von Bekannten, die Probleme mit Facebook-Neidern hatten. Die Überforderung durch die vielen Online-Kontakte über verschiedene Netzwerke ist verständlich. Vor allem auf die unter 30-Jährigen, die von der gesamten Wirtschaft als Zielgruppe gesehen werden, prasselt sehr viel ein. Dass dieser Druck eine Reaktion nach sich zieht, macht Sinn. Schon jetzt wollen einige nicht mit dem Strom schwimmen und wünschen ein weniger technologisiertes Leben", sagt Günter Jaritz von Social Media Consulting http://social-media-consulting.at gegenüber pressetext.

Zynische Jugend

Damit sind die jungen Befragten deutlich weniger optimistisch als der Gesamtdurchschnitt. 40 Prozent der sogenannten "Millennials" haben zumindest zeitweise das Gefühl, ihr Leben in der digitalen Welt zu verschwenden. "Die Konsumenten integrieren Technologie in ihren Alltag. Gleichzeitig sind sie aber traurig über manche Implikationen, die das bringt, etwa den Verlust einiger Aspekte des analogen Lebens, wie Einfachheit, Intellektualität oder Naturverbundenheit", sagt Marianne Hurstel von Euro RSCG in einem Statement. Zwar sind nur zehn Prozent der unter 30-Jährigen sicher, dass Technologie die Welt zum Schlechteren wenden wird.

40 Prozent glauben aber, dass es zu früh ist, um abschätzen zu können, ob die Folgen positiv oder negativ sein werden. Mehr als die Hälfte der Millennials ist der Meinung, dass das in der digitalen Welt alltägliche Multitasking ihre Fähigkeit zur Konzentration und zum Nachdenken beeinträchtigt. Ganze zwei Drittel sind davon überzeugt, dass die Gesellschaft zu oberflächlich geworden ist und sich zu sehr um belanglose Dinge kümmert. "Das die Themen in sozialen Netzwerken eher oberflächlich sind, mag sein. Allerdings können diese Medien auch für ernsthafte Themen eine Plattform sein, vielleicht sogar besser als klassische Medien", so Jaritz.

Neue Lebensplanung

Auch der Datenschutz macht unter 30-Jährigen Sorgen. "Einerseits fürchten die Menschen, dass soziale Medien und Online-Datensammler das Recht auf Privatsphäre erodieren. Andrerseits haben sie Angst, dass die heutige Über-Vernetzung den Grad der Verbundenheit mit den Mitmenschen reduziert", sagt Tom Morton von Euro RSCG. Als Reaktion auf die technologischen Entwicklungen können sich viele junge Menschen vorstellen, einen Gang zurückzuschalten und ein einfacheres Leben zu leben.

40 Prozent der Millennials geben an sie wären glücklicher, wenn sie weniger besitzen würden. Fast drei Viertel der Befragten machen sich Sorgen um die zunehmend weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich. Auf der Suche nach mehr Zufriedenheit werden sich laut den Auftraggebern der Umfrage zukünftig hybride Lebensentwürfe entwickeln, die das Beste aus alter und neuer Welt vereinen. "Ich sage bei Seminaren immer, dass die IT nur ein Hilfsmittel sein sollte. Persönlicher Kontakt ist unersetzbar, die Technologie kann lediglich helfen, ihn aufrechtzuerhalten", sagt Jaritz.

Erste Entwicklungen in diese Richtung sind laut dem Experten schon im Gange, die Aktivitätsraten fast aller sozialen Netzwerke in Deutschland gingen zuletzt nämlich zurück. "Das bequeme Leben, das die Technik ermöglicht, wird bleiben, der Fokus auf Werte und Traditionen wird aber verstärkt. Gartenarbeit, Literaturkonsum oder Kunstsammlungen müssen einem digitalen Lebensstil nicht widersprechen", so Hurstel.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Keßler

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