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Zwangssanierungen: Wirtschaftliche Katastrophe und Enteignungen drohen

Archivmeldung vom 01.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: privat / zVg / AUF1 / Eigenes Werk
Bild: privat / zVg / AUF1 / Eigenes Werk

Eine bittere Geschichte aus der Realität, meiner eigenen Realität, möchte ich den Lesern nicht vorenthalten: Derzeit steht die Zwangssanierung der Fassade eines achtgeschossigen Hauses mit insgesamt 36 Einheiten in einer fränkischen Kleinstadt an, beziehungsweise sie ist bereits in vollem Gange. Dies berichtet Frank Helbig auf dem Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet Helbig: "Es handelt sich um Eigentumswohnungen, die bis auf einige wenige ausschließlich von den Eigentümern selbst – zumeist alte bis sehr alte Leute – bewohnt werden. Eine durchaus mögliche Reparatur war unzulässig geworden, weil der Gesetzgeber inzwischen eine Totalsanierung mit Vollwärmeschutz verlangt.

Abgesehen davon, dass die “Bauleitung” – ganz anders, als es der Begriff vermuten ließe – weniger den Bau leitet, sondern vielmehr immer neue angebliche Schäden und zugehörige Angebote zur Behebung derselben aus dem Hut zaubert (seit nunmehr zwei Jahren planen sogenannte “Fachleute” vor sich hin!), haben sich die Baukosten seit vergangenem September von rund 1,2 Millionen auf inzwischen 1,5 Millionen Euro erhöht. Ein Ende ist allerdings noch nicht absehbar. Bevor letztes Jahr die Energiekrise kam, waren die ersten Planungen noch von einem Sanierungspreis von rund 700.000 Euro ausgegangen.

Vor der Krise hatte dieses wirklich große Haus, Baujahr 1968 und gemauert aus Ziegelhohlblocksteinen, stets eine Gasrechnung für Wärme und Warmwasser von insgesamt rund 17.000 Euro pro Jahr – und das wohlgemerkt ohne jede Dämmung und bei nur teilweise (zu rund 80 Prozent) irgendwann einmal erneuerten Fenstern. Ohne die Größen der einzelnen Einheiten nach Flächen auseinanderzurechnen, kam somit jede Wohnung durchschnittlich auf rund 40,- Euro monatlich für Heizung und Warmwasser. Die Energierechnung war dabei in den letzten fünf Jahren (vor 2022) praktisch immer gleich geblieben und variierte, mal höher wie niedriger, um vielleicht 300 Euro im Jahr – für das ganze Objekt, wohlgemerkt.

Eine einzige Katastrophe

Niemand kann oder will uns die mögliche “Ersparnis” nach der Sanierung nennen. Es wird hier immer von irgendwelchen Prozenten fabuliert, die sich durch die einzelnen Teilmaßnahmen ergeben würden oder ergeben könnten. Klar jedoch ist: Selbst bei einer von mir optimistisch geschätzten Reduzierung der Heizkosten um die Hälfte sowie eines Preisanstiegs für Gas um das angenommen Fünffache sind die Maßnahmen – ökologisch wie ökonomisch – eine einzige Katastrophe: Neuwertige Fenster werden ausgebaut und entsorgt, um sie gegen noch neuere, nun dreifach verglaste Fenster im gesamten Objekt auszutauschen. Als Resultat der neuen Fenster und der damit erreichten extremen Dämmung muss fortan eine elektrisch betriebene Zwangsbelüftung in jede Wohnung eingebaut werden, damit die Wohnungen nicht wegschimmeln. Die moderne, zentrale Gasheizungsanlage mit Warmwasseraufbereitung ist erst 2014 erneuert worden und steht somit derzeit noch nicht zur Disposition – was aber die gesetzliche Notwendigkeit einer Erneuerung in den nächsten Jahren nicht verhindern kann.

Das auf dem nachfolgenden Foto des Hauses erkennbare Netz – um das gesamte Bauwerk gespannt, um zu verhindern, dass jemand durch die losen Fassadenplatten verletzt wird – hat mit An- und Abbau sowie der späteren Entsorgung rund 90.000 Euro gekostet. Ich hätte gleich die Platten komplett entfernt und auf das Netz verzichtet; der Abriss kam nun also noch oben drauf.

Bild: privat / zVg / AUF1 / Eigenes Werk

Was hier an Ressourcen nicht nur verschwendet, sondern sinnlos vernichtet wird, macht mich so fassungslos wie wütend, ganz zu schweigen von den völlig absurden Kosten. Eine irgendwie vernünftige Amortisierungszeit ist nicht ansatzweise darstellbar; meine eigenen Berechnungen schwanken diesbezüglich zwischen rund 80 bis 100 Jahren. Und das bei einer Lebensdauer der sanierten Fassade von 25, maximal 30 Jahren. So sieht grüne Politik aus.

Wohnen dank Grünen-Politik bald unleistbar?

Mein Fazit: Die Pläne dieser besten Bundesregierung aller Zeiten sowie der EU-Kommission zur “klimaneutralen” Gebäudesanierung werden in einer wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Katastrophe biblischen Ausmaßes enden. Das zu prophezeien ist kein Hexenwerk, sondern das zwingende Ergebnis von gesundem Menschenverstand.

Noch ein Nachtrag: Meine Wohnung ist vermietet an ein junges Ehepaar mit zwei kleinen Kindern. Sie zahlen derzeit eine faire und bezahlbare Miete. Ich bringe es gar nicht über das Herz, ihnen die Miete zu erhöhen; sie würden sie schlicht nicht mehr bezahlen können. Aber nicht jeder Vermieter kann es sich leisten, auf die mögliche Erhöhung zu verzichten. Ich finde das pervers, denn es wird am Ende – wie immer – die wirtschaftlich Schwächsten richtig heftig treffen.

Dieser Beitrag erschien zuvor auf Ansage!"

Quelle: AUF1.info

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