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Plan-Studie zeigt "unsichtbares Leid" afrikanischer Kinder

Archivmeldung vom 15.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Kinderhilfswerk fordert mehr Hilfe für Ex-Kindersoldaten und Kriegswaisen

"Im Busch wurden wir von Soldaten überrascht. Sie schnitten meinem Vater die Kehle durch und verbrannten meinen großen Bruder bei lebendigem Leib." Diese Szene, die ein 12-jähriges Mädchen in Burkina Faso mit ansehen musste, ist nur eines der erschütternden Erlebnisse, die in der neuen Plan-Studie "Unsichtbares Leid" dokumentiert ist. Unzählige Kinder und Jugendliche in Afrika sind von Krieg und Gewalt traumatisiert und leiden oft ein Leben lang. Zum Tag des afrikanischen Kindes am 16. Juni fordert Plan effektive Hilfe für Kriegswaisen und ehemalige Kindersoldaten.

Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: "Vor allem Mädchen, die bewaffnete Konflikte und Gewalt erlebt haben, geraten leicht in einen Teufelskreis aus Armut und Prostitution. Viele haben ihre Eltern im Krieg verloren, wurden missbraucht oder erlitten andere Misshandlungen. Sie sehen oft nur einen Ausweg, um zu überleben und verkaufen ihren Körper. Diese Mädchen brauchen Schutz und psycho-soziale Betreuung. Plan hilft ihnen, wieder Lebensmut zu fassen und neue Perspektiven zu finden."

Für die aktuelle Plan-Studie "Unsichtbares Leid" interviewten Psychologen 1.000 Mädchen und Jungen in Burkina Faso, Kamerun, Liberia, Sierra Leone und Togo. Die Forscher waren entsetzt über das Ausmaß der Verzweiflung und die erschütternden Berichte der Kinder. Zwei Drittel aller befragten Kriegswaisen hatten einen Selbstmordversuch unternommen oder planten, sich das Leben zu nehmen. Plan sorgte umgehend für die medizinische und psychologische Betreuung der Minderjährigen.

Am Tag des afrikanischen Kindes machen Mädchen und Jungen der afrikanischen Partnergemeinden von Plan mit vielfältigen Aktionen auf ihre Situation und Rechte aufmerksam. In Theateraufführungen und Radiosendungen greifen sie eigene Erfahrungen auf und   sensibilisieren Erwachsene und andere Heranwachsende für Gefahren wie den Kinderhandel.

In Deutschland gibt die Erlebnisausstellung Weil wir Mädchen sind ... von Plan einen Einblick in den Alltag von Mädchen weltweit, darunter Djenebou in Mali. Die interaktive Schau ist bis 20. September 2009 im DLM Ledermuseum in Offenbach zu sehen. Weitere Informationen finden Sie unter www.weil-wir-maedchen-sind.de.

Quelle: Plan International Deutschland e. V.
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