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Faktencheck: Kein „Aufstand des Gewissens“ in der Bundeswehr

Freigeschaltet am 08.09.2025 um 18:31 durch Thorsten Schmitt
Artillerie-Selbstfahrlafette der Bundeswehr (Symbolbild)
Artillerie-Selbstfahrlafette der Bundeswehr (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Ein YouTube-Video mit reißerischem Titel sorgt derzeit in sozialen Medien für Aufmerksamkeit. Es behauptet, ein Brigadegeneral namens Andreas Möllmann habe sich gemeinsam mit Teilen der Bundeswehr geweigert, Befehle von Kanzler Friedrich Merz auszuführen, weil diese Deutschland in einen Krieg mit einer Atommacht – vermutlich Russland – führen würden. Im Video ist die Rede von einem „Verfassungsbeben“ und einem „Aufstand des Gewissens“. Ein Blick auf die Faktenlage zeigt jedoch: Diese Darstellung entbehrt jeglicher Grundlage.

Weder in offiziellen Verlautbarungen der Bundeswehr noch in seriösen Nachrichtenquellen findet sich ein Hinweis auf die Existenz eines Generals mit dem Namen Andreas Möllmann. Auch die Bundeswehr selbst veröffentlicht regelmäßig Informationen über ihre Führungsstrukturen – dort taucht dieser Name in keiner Funktion auf. Dass ein Brigadegeneral in einer derart zentralen Rolle nicht bekannt wäre, ist praktisch ausgeschlossen.

Ebenso wenig gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Bundeswehr jemals Befehle verweigert hätte, die von einer Bundesregierung oder einem Bundeskanzler erteilt worden wären. Ein Szenario, wie es das Video beschreibt, hätte unweigerlich internationale Schlagzeilen gemacht. Weder deutsche noch ausländische Medien berichten über einen derartigen Vorfall.

Stattdessen wirkt das Video wie ein klassisches Beispiel für Desinformation, die bewusst auf Unsicherheit und Empörung setzt. Der dramatische Sprachgebrauch – von „Verfassungsbeben“ bis „Aufstand des Gewissens“ – ist typisch für Inhalte, die weniger auf Fakten, sondern auf Emotionen setzen.

Die Episode verdeutlicht einmal mehr, wie leicht sich falsche Informationen über soziale Plattformen verbreiten können. Besonders in Zeiten politischer Spannungen greifen manche Akteure zu drastischen Erzählungen, die den Eindruck eines unmittelbar bevorstehenden Staats- oder Militärkrisenfalls erwecken sollen. Die Realität sieht nüchtern betrachtet anders aus: Es gibt keinen General Andreas Möllmann, keinen Befehlsaufstand in der Bundeswehr und kein „Verfassungsbeben“.

Wer mit Schlagzeilen dieser Art konfrontiert wird, sollte deshalb besonders genau prüfen, aus welchen Quellen die Behauptungen stammen. Der aktuelle Fall zeigt, wie gezielt mit erfundenen Figuren und Szenarien Ängste geschürt werden.

Quelle: ExtremNews - Thorsten Schmitt

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