Nitsch (SSW): Schienenprojekte brauchen Tempo – und endlich klare Zusagen für den Norden
Zur neuen Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesregierung und der Deutschen Bahn erklärt die wirtschaftspolitische Sprecherin des SSW im Landtag, Sybilla Nitsch: „Es ist ein wichtiges Signal, dass Schleswig-Holstein seine Schienenprojekte weiter voranbringen will. Aber die Realität bleibt ernüchternd: Ohne das Geld und den Druck aus dem Land bewegt sich auf Bundesebene kaum etwas. Der Bund muss endlich liefern – nicht nur in Bayern, sondern auch bei uns im echten Norden!“
„Dass das Land nun schon wieder Planungen für den Bund übernehmen muss - diesmal für den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn - zeigt doch, wie schief das System läuft. Die Verkehrsprojekte hängen in Berlin fest, während wir vor Ort ausbaden, was andere verschlafen.“
Auch
bei der Anbindung von Flensburg und der Jylland-Route bleibt die
Vereinbarung aus Sicht des SSW deutlich hinter den Erwartungen zurück:
„Die
Region Flensburg braucht mehr als warme Worte. Es reicht nicht, auf
weitere Abstimmungen zu verweisen. Wer eine echte Verkehrswende will,
muss endlich auch Nord-Süd-Verbindungen über Dänemark konsequent
ausbauen – mit Halt in Flensburg-Weiche. Wir brauchen einen echten
Ausbau des Jylland-Korridors – von Flensburg bis Kolding. Und das geht
nur gemeinsam mit Dänemark. Genau dafür braucht es jetzt eine
belastbare, grenzüberschreitende Planung statt loser
Gesprächsabsichten.“
Positiv bewertet der SSW, dass kleinere
Maßnahmen wie Weichenverbindungen, Blockverdichtungen und
Bahnhofsanpassungen nun konkret benannt werden. Doch diese reichten
nicht aus:
„Die Liste ist lang, aber sie ersetzt kein politisches
Durchsetzungsvermögen in Berlin. Gerade beim Thema
Planungsbeschleunigung braucht es mehr als einen Prüfauftrag. Wir
brauchen endlich gesetzliche Klarheit, schnelle Verfahren und
Planungskapazitäten im Land.“
Abschließend fordert Nitsch eine stärkere Verbindlichkeit bei der Umsetzung:
„Wir
werden genau darauf achten, welche dieser Vorhaben wirklich kommen -
und welche nur auf dem Papier existieren. Unser Ziel bleibt: ein
modernes, zuverlässiges Schienennetz für ganz Schleswig-Holstein – nicht
nur für einzelne Prestigeprojekte.“
Quelle: SSW