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Deutscher Suchtkongress: Schwerpunktthemen Abhängigkeitsverhalten bei Kindern und Internet-Sucht

Archivmeldung vom 05.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Deutscher Suchtkongress 2017
Quelle: (Foto: Infinite Science GmbH) (idw)
Deutscher Suchtkongress 2017 Quelle: (Foto: Infinite Science GmbH) (idw)

Suchterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland: 1,8 Millionen Menschen gelten als alkoholabhängig, gut 500.000 Menschen sind glücksspielsüchtig, etwa 560.000 Menschen onlineabhängig. Die Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale Umfeld, Hilfen bei suchtmittelabhängigen Kindern und Jugendlichen sowie Internet-, Alkohol- und Glücksspielsucht sind die Schwerpunkte des 10. Deutschen Suchtkongresses, der vom 18. bis zum 20. September 2017 an der Universität zu Lübeck stattfindet.

Die Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie (dg sps) und die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) veranstalten den Kongress. Es ist die größte Veranstaltung zum Thema Abhängigkeitserkrankungen in Deutschland. Aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse werden in Lübeck vorgestellt und diskutiert. Insgesamt bietet der Kongress mit 40 Symposien, insgesamt 159 Vorträgen, 6 Plenarvorträgen mit zum Teil internationalen, hochkarätigen Wissenschaftlern, einer öffentlichen Lesung und einer Posterausstellung die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand in Suchtforschung und Suchtbehandlung zu informieren und auszutauschen.

Die beträchtlichen gesundheitlichen Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das soziale und familiäre Umfeld der Suchtkranken sind in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung geraten. Klinisch weisen Angehörige Suchtkranker einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand und häufiger Depressionen auf. Der Deutsche Suchtkongress rückt deshalb das Thema „Angehörige“ in den Mittelpunkt.

„Wissenschaftlich geprüfte Behandlungskonzepte haben bislang kaum Einzug in die Suchtkrankenversorgung gefunden. Die Versorgungsangebote in Deutschland sind unterfinanziert und lückenhaft, die Hilfesysteme sind unzureichend vernetzt. Dringend geboten sind ein besseres Verständnis der Situation Angehöriger und die Schließung der Versorgungslücke. Im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses werden nationale und internationale Befunde zur Situation Angehöriger u.a. in einem internationalen Symposium des Addiction and the Family International Networks AFINet vorgestellt“, erläutert Kongresspräsident Dr. Gallus Bischof.

Weiterer Kongressschwerpunkt ist das Suchtverhalten bei Kindern und Jugendlichen. Neue Suchtformen wie der Konsum von E-Shishas, synthetische Drogen und Stimulanzien wie Crystal-Meth geben Anlass zur Sorge. „Neben häufig beklagten Schnittstellenproblemen an den Übergangsbereichen von behördlicher oder institutioneller Zuständigkeit mangelt es in vielen Regionen Deutschlands an speziellen Betreuungs- und Behandlungsangeboten für Kinder und Jugendliche. In manchen Regionen fehlt ein entsprechendes Angebot vollständig“, erläutert Prof. Rainer Thomasius vom Universitätskrankenhaus Eppendorf in Hamburg und Präsident der DG-Sucht. Im Rahmen des Deutschen Suchtkongresses werden Lösungsansätze zu diesem Thema und aktuelle Forschungsdaten zum Suchtverhalten bei Kindern und Jugendliche vorgestellt.

Weiteres Thema sind Abhängigkeiten von digitalen Medien. Schädlicher Gebrauch und süchtige Nutzung nehmen hier vor allem bei jüngeren Menschen deutlich zu und stellen eine neue Herausforderung für Gesellschaft, Beratung, Behandlung und Prävention dar. „Es gilt, weiterhin den Jugendschutz bei besonders suchtgefährdenden Spielen oder anderen Anwendungen anzupassen. Suchtgefahr wird hierbei bislang jedoch noch gar nicht berücksichtigt. Wir beobachten auch neue Suchtgefahren im Bereich der sozialen Netzwerke, vor allem bei Frauen. Dieses Feld ist relativ wenig erforscht. Auf dem Deutschen Suchtkongress in Lübeck werden Befunde präsentiert, wie diese Süchte entstehen können, wie man sie behandelt und wie man vorbeugen kann“, erläutert Dr. Hans-Jürgen Rumpf, Past President der DG-Sucht.

Der Deutsche Suchtkongress in Lübeck richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum. Der Journalist und Publizist Dominik Schottner liest im Rahmen einer Öffentlichen Lesung am 18. September 2017 aus einem Buch „Dunkelblau“ und berichtet über seine Erfahrung mit einem alkoholkranken Vater.

Quelle: Universität zu Lübeck (idw)

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