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Wintermüdigkeit in Deutschland: Warum wir mehr und trotzdem schlechter schlafen

Archivmeldung vom 21.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/STADA GmbH
Bild: obs/STADA GmbH

Winterzeit - Schlafenszeit. Während der kalten Monate überfällt uns die große Müdigkeit. Der Grund dafür: kurze Tage, lange Nächte und fehlendes Tageslicht. Je weiter man in Europas Norden vordringt, desto größer ist das Schlafbedürfnis. "Im Winter schlafen wir hierzulande bis zu einer halben Stunde länger", erklärt Dr. med. Alexander Blau, Arzt und Schlafforscher an der Charité Universitätsmedizin Berlin. Erst vor wenigen Jahren haben Forscher herausgefunden, dass auch Menschen durchaus das Potenzial zum Winterschlaf haben.

Die Wissenschaft bietet verschiedene Erklärungen für das vermehrte Schlafbedürfnis: Im Winter schüttet das Gehirn auch am Tag vermehrt Melatonin aus, das so genannte Schlafhormon. Normalerweise unterdrückt Licht dessen Produktion. Wenn das Licht aber - wie in der düsteren Winterzeit - nicht intensiv genug ist, wird mehr vom "Hormon der Nacht" produziert. "Dadurch werden wir am Tage nicht richtig wach und fühlen uns müde und erschlagen", sagt Dr. Blau. "Unser Tag-Nacht-Rhythmus ist durcheinander." Wer seinem Schlafbedürfnis nachgibt und am Tag ein Nickerchen macht, liegt in der Nacht erst recht wach. Schlecht gelüftete Räume und trockene Heizungsluft erschweren ebenfalls den Schlaf. Das ungünstige Raumklima trocknet die Schleimhäute aus und erschwert die Atmung. Die Folge: ein besonders unruhiger Schlaf.

Zeitumstellung als Störfaktor

Vor allem während der Saisonwechsel, wenn die Zeit umgestellt wird, sind depressive Verstimmungen und damit verbundene Schlafstörungen häufig. Schlafgesunde können den Wechsel innerhalb weniger Tage ausgleichen. "Doch wer bereits Schlafstörungen hat, bei dem besteht die Gefahr, dass sie sich verstärken", erklärt Dr. Blau. Dazu gehören u. a. eine verlängerte Aufwachphase oder Einschlafstörungen.

Sensibles Regelwerk Schlaf

Wann wir schlafen und wann wir wach sind, bestimmt in erster Linie unser Gehirn. Dort befindet sich das Tag-Nacht-Zentrum, das unseren täglichen Rhythmus reguliert. Den Takt geben das Licht und verschiedene Hormone vor, allen voran das Melatonin. Die Zirbeldrüse - im Gehirn gelegen - produziert während der Nacht vermehrt den Botenstoff Melatonin. Vor allem blaues Licht mit einer Wellenlänge von 480 Nanometern stellt den Melatonin-Fluss wieder ab. (5)

Winterliche Schlafstörungen, Saisonwechsel, Zeitumstellung, Stress - es gibt verschiedene Gründe für einen schlechten Schlaf. Zunächst sollten schlafhygienische Maßnahmen eingehalten und auch pflanzliche Arzneimittel wie Baldrian oder Passionsblumenkraut gegen die Schlaflosigkeit angewendet werden.

Tipps - So schlafen Sie im Winter besser:

  • Schalten Sie am Morgen helles Licht ein, dann weiß Ihr Körper: Jetzt ist es Tag.
  • Verbringen Sie am Tag möglichst viel Zeit im Hellen.
  • In den Abendstunden signalisiert Dämmerlicht: Bald ist Schlafenszeit.
  • Sorgen Sie im Schlafzimmer für frische Luft und ausreichende Raumfeuchte.

Quelle: fischerAppelt, relations GmbH

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