Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Gesundheit Wolf im Schafspelz: Schimmelpilz mit Nanopartikelhülle

Wolf im Schafspelz: Schimmelpilz mit Nanopartikelhülle

Archivmeldung vom 10.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Verschimmelte Decke
Verschimmelte Decke

Foto: Infrogmation
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sie sind winzig klein und in der Luft allgegenwärtig: Schimmelpilzsporen. Wenn Immungeschwächte sie einatmen, riskieren sie eine gefährliche Infektion. Dass auch Nanopartikel in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, hat jetzt eine Forschergruppe herausgefunden, an der auch die Universität Duisburg-Essen (UDE) maßgeblich beteiligt ist.

Die Molekularbiologin Prof. Shirley Knauer erläutert: „Wir haben entdeckt, dass ultrafeine Partikel die Oberfläche von Pilzsporen so ummanteln können, dass sie von der Immunabwehr übersehen werden. Dann steigt das Risiko für eine schwere Infektionskrankheit natürlich deutlich an.“ Die neuen Erkenntnisse zur Wechselwirkung von Nanopartikeln mit Pilzsporen sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences USA" veröffentlicht.

Bereits bekannt war, dass ein gesundes Immunsystem im Grunde sehr gut mit Pilzsporen fertig wird. Die Eindringlinge werden unschädlich gemacht, bevor sie sich im Körper festsetzen können. Anders sieht es allerdings bei immungeschwächten Menschen aus – etwa Leukämie-, AIDS-Patienten oder Knochenmarkempfänger. Bei ihnen kann sich der Pilz ohne große Gegenwehr einnisten.

Sind die Pilzsporen darüber hinaus von Nanopartikeln eingehüllt („Wolf im Schafspelz“), können sie noch schlechter von der körpereigenen „Immunpolizei“ erkannt werden und sich ungehindert in der Lunge ausbreiten. Diese invasive Aspergillose ist eine der häufigsten Todesursachen bei immunschwachen Kranken.

Ebenfalls gesundheitsschädlich ist das Inhalieren hochkonzentrierter feiner und ultrafeiner Partikel, weil auch diese eine chronische Lungenerkrankung auslösen können. Zu den ultrafeinen Partikeln gehören z.B. solche aus Verbrennungsprozessen, dem Feinstaub von Verkehrsabgasen und Bauarbeiten, Titandioxidteilchen aus dem UV-Schutz oder Kohlenstoff-Nanoröhrchen.

Entscheidend für den Studienerfolg war die UDE-Expertise in unterschiedlichen hochauflösenden Mikroskopietechniken. „Deswegen ist es uns gelungen, Nanopartikel-bedeckte Pilzsporen auch im intakten Lungengewebe nachzuweisen“, erläutert Prof. Matthias Gunzer, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie und Bildgebung.

Gleichzeitig belegt die Studie, wie wichtig es ist, die Nanotechnologie mit den Biowissenschaften zu verschalten, die in zwei UDE-Profilschwerpunkten erforscht werden. „Dann können die möglichen Gesundheitsrisiken besser identifiziert werden, die mit ultrafeinen Partikeln verbunden sind. Andererseits erlauben solche fachübergreifenden Studien auch neue Erkenntnisse, wie nanopartikel-basierte Antibiotika angewendet werden können“, erläutert Prof. Shirley Knauer.

Quelle: Universität Duisburg-Essen (idw)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte kanter in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige