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Krank im Urlaub: Behandlung im Ausland als Kostenfalle

Freigeschaltet am 07.06.2025 um 10:12 durch Sanjo Babić
Bild: ADAC Fotograf: ADAC SE
Bild: ADAC Fotograf: ADAC SE

Die Urlaubszeit steht vor der Tür, doch für manche Menschen werden die schönsten Tage des Jahres zum finanziellen Albtraum: Und zwar dann, wenn ein Mitreisender oder ein Familienmitglied krank wird und dringend auf medizinische Hilfe angewiesen ist. Denn die Kosten für Behandlungen im Ausland, vor allem durch Hotelärzte und Privatkliniken, sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen - und stellen im Notfall oftmals eine große Kostenfalle dar.

Ohne die richtige Versicherung müssen die Patienten nicht nur Rechnungen meist direkt am Urlaubsort bezahlen, sondern bleiben oft auch auf den Ausgaben sitzen. Der ADAC zeigt, wie sich dies vermeiden lässt und worauf im Vorfeld der Reise zu achten ist.

Überzogene Preise für einfache Behandlungen

Ein Blick auf die durchschnittlichen Behandlungskosten, die die ADAC Versicherungen regelmäßig auswerten, zeigt eine drastische Entwicklung vor allem in beliebten Urlaubsländern: Während in Deutschland die Kosten für ambulante Behandlungen binnen Jahresfrist im Schnitt um 3,9 Prozent gestiegen sind, haben sich diese in Ägypten um 26,4 Prozent verteuert. In der Türkei sind es 11 und in den Vereinigten Arabischen Emiraten 23,1 Prozent. "In vielen Fällen sind Rechnungen inzwischen überteuert", warnt Sascha Petzold, Vorstand für Schaden bei der ADAC Versicherung AG.

Dies verdeutlichen Fälle, die ADAC Versicherte erlebt haben: Ein Mann wurde in seinem Urlaub in den USA kurz ohnmächtig und zog sich beim Sturz eine Platzwunde zu. Für die ambulante Versorgung der Platzwunde und umfangreiche Diagnostik mussten sofort über 13.700 Euro gezahlt werden.

Im ägyptischen Urlaubsort Hurghada sind einem deutschen Urlauber in einer Hotelklinik für eine Behandlung mit mehreren Infusionen (Gastritis) insgesamt 3.850 Euro in Rechnung gestellt worden. Hier nutzten die Ärzte vor Ort die Not der Patienten aus.

Beispiele wie diese sind keine Einzelfälle. Noch teurer wird es, wenn Patienten in Kliniken eingeliefert werden: Ein ADAC Versicherter zog sich in Ägypten eine Ellenbogenfraktur zu. Die Verletzung war zwar schmerzhaft, jedoch medizinisch einfach in der Klinik zu versorgen. Stattdessen wurden dem Patienten viele unnötige Behandlungen aufgedrängt, sodass die zu begleichende Rechnung über 21.650 Euro betrug.

In den USA wurden für die simple Behandlung einer Armfraktur in einer Privatklinik 17.460 Euro fällig, in Kanada kostete eine Fraktur der Hand 13.500 Euro, die unmittelbar nach der Behandlung zu bezahlen waren.

Viele Urlauber greifen im Notfall auf den nächstbesten Arzt zurück oder verlassen sich auf die Empfehlungen des Hotelpersonals. Zudem fehlt in vielen Ländern, anders als in Deutschland, eine Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) - eine strikte Regelung der Preise. Ambulante Behandlungen kosten in Deutschland durchschnittlich rund 200 Euro. Die dem ADAC vorliegenden Arztrechnungen aus dem Ausland fallen im Vergleich deutlich höher aus: In Österreich sind es durchschnittlich 500 Euro, in Ägypten 800 Euro und in den USA 500 Euro.

Auch simple medizinische Fälle können die Urlaubskasse im Ausland weit mehr belasten als den Geldbeutel in Deutschland. Das zeigt dieser Vergleich der Kosten einer inländischen Durchfallbehandlung mit denen bei einem Hotelarzt in Ägypten:

Deutschland (Privatpatient):

  • Beratung, Untersuchung, Infusion: 30 - 60 EUR
  • Medikamente (Imodium, Elektrolyte): 5 - 15 EUR
  • Gesamt: 35 - 75 EUR

Ägypten (Hotelarzt):

  • Beratung, Untersuchung, Infusion: 640 - 1200 EUR
  • Medikamente (Imodium, Elektrolyte): 100 - 200 EUR
  • Gesamt: 740 - 1220 EUR

Quelle: ADAC SE (ots)

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