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Unerwünschte Wechselwirkungen bei Medikamenten vermeiden

Archivmeldung vom 09.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de/Sturm
Bild: pixelio.de/Sturm

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln sind ein wichtiges Thema im medizinischen Bereich, da sie die Wirksamkeit und Sicherheit von Behandlungen beeinflussen können. Deshalb müssen Ärzte und Apotheker bei der Verschreibung und Abgabe von Arzneimitteln nicht nur die Gefahr einer Nebenwirkung von dem jeweiligem Wirkstoff berücksichtigen sondern auch das Thema der Wechselwirkung beachten. Wechselwirkungen von Medikamenten lassen sich in zwei große Klassen einteilen: pharmakodynamische und pharmakokinetische Wechselwirkungen.

Pharmakodynamische Wechselwirkungen treten auf, wenn sich die Wirkungen von Arzneistoffen gegenseitig beeinflussen. Dies kann zu einer verbesserten oder verminderten Wirksamkeit, einer verlängerten oder verkürzten Wirkungsdauer oder einer veränderten Toxizität führen. So kann beispielsweise die gleichzeitige Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten und bestimmten Schmerzmitteln die blutdrucksenkende Wirkung verstärken und zu einem niedrigen Blutdruck führen.

Pharmakokinetische Wechselwirkungen hingegen entstehen, wenn sich die Absorption, Verteilung, Metabolisierung oder Ausscheidung den Arzneistoff verändert. Dies kann zu verlängerter oder verkürzter Halbwertszeit, erhöhter oder verminderter Bioverfügbarkeit oder veränderter Toxizität führen. Unerwünschte Wechselwirkungen vermeiden, heißt es auch beim Essen. Denn sonst kann es auch hier zu Wechselwirkungen kommen, Leber und Darm schwer schädigen. Zum Beispiel hemmen bereits Fruchtsäfte, durch die in Grapefruit enthaltenen Furanocumarine, das intestinale CYP3A4. Ebenfalls wurde gezeigt, dass sie die orale Bioverfügbarkeit von Medikamenten die CYP3A4 Substrate sind wie Felodipin, Midazolam, Ciclosporin erhöhen und ihre Konzentrationen sogar auf ein toxisches Niveau ansteigt.

Arzneimittelwechselwirkungen können auf unterschiedliche Weise entstehen. Ein Faktor ist der Einfluss von Arzneistoffe auf das Enzymsystem, das für die Metabolisierung von Medikamente im Körper verantwortlich ist. Zum Beispiel kann die Einnahme von Arznei, die das Enzymsystem CYP3A4 hemmen, die Metabolisierung von Arzneimitteln, die von diesem Enzymsystem abhängig sind, verlangsamen. Ein weiterer Faktor ist der Einfluss von Arzneimitteln auf Transportproteine, welche fertig eingenommen werden und an dieselben Transportproteine binden. Dies kann zu einer Verringerung der Bioverfügbarkeit von einem oder beiden Arzneimitteln führen.

Wechselwirkungen können auch, durch die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, entstehen, die für dieselbe Krankheit oder Symptom eingesetzt werden, aber unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Zum Beispiel kann die gleichzeitige Einnahme von Antidepressiva oder Psychopharmaka und Medikamente, welche den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen, dazu führen, dass der Serotoninspiegel zu stark ansteigt und es zu lebensbedrohlichen Komplikationen, wie dem Serotoninsyndrom kommt.

Es ist wichtig, Wechselwirkungen von Arzneimitteln zu beachten, um sicherzustellen, dass die Medikation sicher und wirksam ist. Wenn Sie mehrere Arzneimittel einnehmen, ist es daher wichtig, dass Sie Ihrem Arzt oder Apotheker mitteilen, welche Medikamente Sie einnehmen, damit er oder sie überprüfen kann, ob es mögliche Wechselwirkungen gibt. Auch bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Präparaten, wie Johanniskraut sollte beachtet werden, dass diese möglicherweise Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben können.

Wie Medikamente sich gegenseitig beeinflussen, sollte man auch bei der Selbstmedikation beachten. Wer hier beispielsweise schnell einmal zu Ibuprofen oder einer eine Tablette greift, ist schnell der Gefahr von Wechselwirkungen ausgesetzt. Das minimieren der Dosis kann zwar helfen, jedoch sollten Patienten daher immer ihren Arzt oder Apotheker über alle eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informieren, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. Es ist auch wichtig, dass Ärzte und Apotheker über die aktuelle Medikation des Patienten informiert sind, um mögliche Interaktionen zu vermeiden. Wenn Sie sich unsicher sind, ob es mögliche Wechselwirkungen mit Ihren eingenommenen Medikamenten gibt, wenden Sie sich immer an Ihren Arzt oder Apotheker. Sie sind die besten Ansprechpartner, um Ihnen Auskunft über mögliche Wechselwirkungen zu geben und Ihnen zu helfen, die für Sie sichersten und wirksamsten Medikamente zu finden.

Es gibt auch Arzneimittel-Checks bei Versicherungen und Arzneimittel Apps, die hier weiterhelfen können. Diese sind eine Möglichkeit für Versicherungen, um sicherzustellen, dass ihre Kunden die für sie geeigneten Medikamente einnehmen und somit die Kosten für Arzneimittel zu reduzieren. Hier werden die Medikamente, welche eine Person einnimmt, überprüft, um sicherzustellen, dass diese auch sinnvoll sind und keine Wechselwirkungen haben. Der Arzneimittel-Check kann auch dazu beitragen, dass Patienten ihre Medikamente besser einnehmen und damit ihre Gesundheit verbessern. Es ist wichtig zu beachten, dass Arzneimittel-Checks keine Ersatz für ärztliche Beratung sind und dass Patienten immer ihren Arzt oder Apotheker konsultieren sollten, bevor sie ihre Medikamente ändern.

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