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Präsident Trump und sein Haarwuchsmittel

Archivmeldung vom 19.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Donald Trump (2015)
Donald Trump (2015)

Foto: Michael Vadon
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA rückte mit seiner ungewöhnlichen Haarpracht auch sein Haarwuchsmittel ins Rampenlicht der Öffentlichkeit: Propecia. Propecia ist aufgrund der starken möglichen Nebenwirkungen ein nicht unumstrittenes Präparat, dennoch scheint Präsident Trump diese in Kauf zu nehmen, um die ihm verbliebenen Haare zu erhalten.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen

Um zu verstehen wie Propecia bzw. dessen Wirkstoff Finasterid wirkt, muss man wissen wie erblich bedingter Haarausfall entsteht. Vererbt wird nämlich eine Überempfindlichkeit gegen ein Steroidhormon und Abbauprodukt von Testosteron namens „Dihydrotestosteron“, kurz „DHT“. Von dieser Überempfindlichkeit betroffen sind allerdings interessanterweise nur die Haarwurzeln des Haupthaares; Hinterkopf und Seiten bleiben verschont.

Mit Zunahme der Testosteronproduktion ab Beginn der Pubertät, nimmt auch der Gehalt von DHT im Körper zu. Unter diesem Einfluss werden die Haarwurzeln immer schwächer, wodurch die Haare dünner und die Wachstumszyklen kürzer werden. Den Höhepunkt erreicht die Schwächung der Haarwurzel schlussendlich in deren Absterben, wodurch kein Haar mehr nachwachsen kann.

Das Haarwuchsmittel Propecia bzw. dessen Wirkstoff Finasterid greift in das Hormonsystem ein und hemmt die Produktion von DHT. Demzufolge werden die Haarwuzeln durch dessen Einfluss nicht mehr geschädigt. Damit einher können aber eine Reihe an schwerwiegenden Nebenwirkungen gehen: Bei 1-10% (!) der Anwender kommt es zu Libido- und Potenzstörungen, die nach dem Absetzen von Finasterid NICHT immer vollständig verschwinden.
Weiter treten Hodenschmerzen und Infertilität, gelegentlich depressive Verstimmungen auf. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Gabe von Finasterid und einer Fehlfunktion der Meibom-Drüse.
Die Analyse von 34 Studien zur Wirkung und Nebenwirkungen von Finasterid ergab, dass es hier eine systematische Verzerrung zugunsten der Sicherheit von Finasterid ergab, soll heißen, Studien wurden geschönt und Nebenwirkungen als weniger kritisch dargestellt.

Durch Aufkommen dieser Umstände und durch die Häufigkeit der starken Nebenwirkungen, steht Propecia und dessen Wirkstoff Finasterid heftig in der Kritik.

Im europäischen Raum ist dieses Medikament nur auf Rezept erhältlich.

Andere Haarwuchsmittel

Neben Finasterid gibt es nur einen weiteren Wirkstoff, dessen positiver Effekt gegen erblich bedingten Haarausfall wissenschaftlich belegt werden kann: Minoxidil.

Anders als Finasterid wird Minoxidil nicht oral eingenommen, sondern von außen auf die Kopfhaut aufgetragen.
Minoxidil sollte eigentlich als Mittel gegen Bluthochdruck entwickelt werden, allerdings zeigte sich in Testreihen ein verstärktes Haarwachstum bei den Probanden, weswegen die Forschung in diese Richtung betrieben wurde. Warum genau Minoxidil gegen erblich bedingten Haarausfall wirkt, ist noch nicht zu 100% erforscht. Man geht aber zum jetzigen Stand davon aus, dass Minoxidil aufgrund seiner blutdrucksenkenden Wirkung die Kapillaren erweitert und somit die Durchblutung fördert. Zusätzlich kann Minoxidil den Haarausfall aufhalten, indem es die Ruhephase des Haarzyklus verkürzt. Dadurch wird die Wachstumsphase schneller erreicht und das Wachstum neuer Haare angeregt.
Auch bei der Anwendung von Minoxidil können Nebenwirkungen auftreten, wenngleich diese in keinem Vergleich zu jenen von Finasterid stehen.

Bei 1-10% der Anwender können Kopfschmerzen, Juckreiz, Hautrötungen, oder vermehrtes Haarwachstum außerhalb des behaarten Kopfes auftreten.

Minoxidil ist darüber hinaus äußerst toxisch für Katzen und kann bereits bei versehentlichem Hautkontakt zum Tod führen!

Bartwachstum und lange Wimpern

Minoxidil findet aber nicht nur Anwendung, wenn es darum geht den erblich bedingten Haarausfall zu stoppen, denn die Förderung des Haarwachstums ist im Falle von Minoxidil nicht auf den Kopf beschränkt. Überall wo es angewendet wird, wachsen die Haare verstärkt.

Für Frauen die lange Wimpern bekommen möchten, werden zum Beispiel Minoxidil-Präparate mit sehr niedriger Konzentration angeboten. Morgens und abends über mehrere Wochen aufgetragen können Wimperndichte und -länge positiv beeinflusst werden. Doch nicht nur für lange Wimpern kommt Minoxidil zum Einsatz. So wird der Wirkstoff auch immer mehr von Männern verwendet, die mit der Dichte ihres Barts unzufrieden sind. Ein eigenes Präparat gibt es dafür nicht, sondern es wird einfach das für den Kopf vorgesehene Produkt im Gesicht aufgetragen. Von dieser Anwendung rät der Hersteller aber eigentlich dezidiert ab.

Obwohl Minoxidil zwar überall verstärkt Haare wachsen lässt, stoppt es den erblich bedingten Haarausfall allerdings nur bei 80% der Anwender. Davon abgesehen ist der Effekt nicht dauerhaft, denn nach Absetzen von Minoxidil kehrt der Haarausfall zurück.

Wenn man sich für die Anwendung eines Haarwuchsmittels entscheidet, egal ob Finasterid oder Minoxidil, dann handelt es sich für gewöhnlich um eine Langzeitbeziehung!

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