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Tablet-Nutzung erschwert das Einschlafen

Archivmeldung vom 30.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tablet-Studie: Hoher Blaulicht-Anteil macht abends munter.Bild: RPI
Tablet-Studie: Hoher Blaulicht-Anteil macht abends munter.Bild: RPI

Wer abends stundenlang mit dem Tablet, Smartphone, Notebook oder LED-Fernseher verbringt, hat danach eher Probleme mit dem Einschlafen. Das Müdemacher-Hormon Melatonin wird später ausgeschüttet, berichten New Yorker Lichtforscher in der Zeitschrift "Applied Ergonomics". Sie drängen die Display-Hersteller dazu, die Farbtemperatur der LED-Hintergrundbeleuchtung besser auf die innere Uhr des Menschen abzustimmen - und raten bis dorthin, vor dem Bettgehen lieber nur sparsam auf Bildschirme zu blicken.

Die Wissenschaftler vom Rensselaer Polytechnic Institute ließen Studenten vor dem Einschlafen auf dem Tablet lesen, spielen oder Videos schauen. Die Versuchspersonen trugen Plastikbrillen, von denen einige das kurzwellige Blaulicht herausfilterten, andere nicht. Obwohl nach einer Stunde Nutzung kaum Effekte auftraten, veränderten zwei Blaulicht-Stunden den Melatoninspiegel im Blut deutlich. "Er war um 22 Prozent niedriger, was das zirkandiäre System und infolge den Schlaf erheblich beeinträchtigen kann", sagt Studienleiterin Mariana Figueiro.

Ausgetrickster Tageszeiten-Sensor

Melatonin ist das Hormon, das die innere Uhr des Menschen entscheidend steuert. "Bei hohem Melatonin-Anteil im Blut ist man müde", erklärt Matthias Bues vom Light Fusion Lab am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation gegenüber pressetext. Blaulicht-Rezeptoren auf der Netzhaut des Auges, die erst 2001 entdeckt wurden, spielen hier eine wichtige Rolle: Nehmen sie Licht mit 460 Nanometern Wellenlänge wahr - was Tageslicht mit viel Blauanteil entspricht - wird die Ausschüttung der Schläfrigkeitschemikalie gedrosselt.

Bues hat mit Chronobiologen aus Basel schon im Vorjahr gezeigt, dass das LED-Licht von Desktop-Monitoren den Melatoninhaushalt und somit die innere Uhr beeinflusst. "Bei LCD-Bildschirmen mit weißen LEDs als Lichtquelle, wie sie in allen aktuellen Tablets eingesetzt werden, ist dieser Blauanteil sogar zwei Drittel höher als bei den klassischen Kaltkathodenröhren(CCFL)-Backlights", schildert der Experte.

Farbtemperatur und Tageszeit

Display-Hersteller sollten es sich zu Herzen nehmen, dass längere abendliche Bildschirmarbeit das Müdewerden und Relaxen erschwert, fordert Bues. Bisher bleibt dem Nutzer als Handhabe nur das Drehen an der Farbtemperatur des Bildschirms, wobei die Wirkung dieser Option begrenzt ist und sich zudem die Farbdarstellung sichtbar verändert. In Überlegung sei jedoch, die 460-Nanometer-Komponente im Backlight separat steuerbar zu machen - was die Farbdarstellung optisch kaum ändern würde.

"Sonst dürfte es in beschränktem Maß auch helfen, die allgemeine Raumbeleuchtung nicht zu dunkel zu belassen, um somit den Lichtanteil des Displays auf der Netzhaut etwas zu reduzieren", sagt der Lichtforscher. Schlaftechnisch die beste Lösung ist derzeit freilich, auf exzessive Bildschirmnutzung vor dem Bettgehen zu verzichten.

Quelle: www.pressetext.com/Johannes Pernsteiner

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