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Eltern von Kleinkindern: Schlafmangel belastet Gesundheit und Partnerschaft

Archivmeldung vom 27.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See"
Bild: "obs/Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See"

Eltern sein ist etwas Wunderbares - kann aber auch belasten. So geben 61 Prozent aller Eltern von Kleinkindern bis zu drei Jahren an, zu wenig zu schlafen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf ihre Gesundheit, sondern auch auf ihre Partnerschaft aus, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag der Knappschaft.

Auch für Eltern will Durchschlafen gelernt sein Bei der aktuellen Befragung gaben 79 Prozent der von Schlafmangel betroffenen Väter und Mütter an, im Alltag erschöpft zu sein. Weitere 64 Prozent leiden unter erhöhter Nervosität oder Gereiztheit und 62 Prozent an Kopfschmerzen. Dabei verteilen sich die Beschwerden gleichermaßen auf Mütter und Väter. Außerdem haben fast die Hälfte der Eltern (48 Prozent) Ein- und Durchschlafschwierigkeiten.

"Nach der Geburt eines Kindes gerät bei vielen Eltern der Schlafrhythmus völlig durcheinander", erläutert Knappschaftsarzt Dr. med. Kurt-André Lion, Leiter der Abteilung Pädiatrische Psychosomatik der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen. Gründe dafür können unter anderem übervorsichtiges Handeln, Verlustängste oder Verunsicherung wegen einer akuten Erkrankung des Kindes sein. Dr. Lions Rat: "Eltern und Kind müssen gemeinsam das Schlafen lernen. Für den Schlaf des Kindes ist es gut, wenn Eltern auf geregelte Tagesstrukturen achten. Bei eigenen Schlafproblemen kann ein Entspannungstraining helfen."

Fehlender Schlaf gefährdet auch die Partnerschaft

Zu wenig Schlaf hat nicht nur gesundheitliche Folgen. Auch die Partnerschaft leidet unter dem Schlafverhalten des Kindes, wie 32 Prozent der Betroffenen bestätigten. Vier Prozent gaben sogar an, dass ihre Beziehung gefährdet sei. Dabei ist es wichtig, sich nicht nur als Eltern, sondern auch als Paar wahrzunehmen und die Beziehung weiterhin zu pflegen. Rituale aus der Zeit vor der Geburt sollten wieder in den Alltag integriert werden, damit die eigenen Bedürfnisse nicht auf der Strecke bleiben, betont Dr. Lion.

Weitere Ergebnisse der Umfrage zeigen: Viele Mütter und Väter verbringen die Nacht nicht räumlich getrennt von ihren Kindern. Bei 40 Prozent der unter Schlafmangel leidenden Eltern schläft der Nachwuchs mit den Eltern oder einem Elternteil in einem Raum. Bei den Befragten, die nicht unter Schlafmangel leiden, sind es nur 31 Prozent. Oft scheint es die beste Lösung zu sein, das Kind zu sich zu holen. Langfristig können dadurch jedoch Probleme entstehen. "Nehmen Vater oder Mutter das Kind regelmäßig mit ins Elternbett oder räumt einer der Partner zugunsten des Kindes für die Nacht das gemeinsame Schlafzimmer, so kann dieses Verhalten, trotz aller liebevollen Empfindungen für das Kind, als Eindringen in die Partnerschaft missempfunden werden", erläutert der Mediziner.

Probleme bleiben in der Familie

Obwohl mehr als die Hälfte aller Eltern betroffen ist, wird das Problem vornehmlich in der Familie besprochen. Hier holen sich Eltern am häufigsten Rat. 41 Prozent gaben an, von Angehörigen hilfreiche Tipps erhalten zu haben, je 28 Prozent von Freunden und Bekannten sowie vom Kinderarzt. Knappschaftsarzt Dr. Lion empfiehlt Eltern, das Problem nicht zu verharmlosen. "Alle Eltern möchten perfekt sein, niemand gibt gerne Fehler oder Schwächen zu. Zu wenig oder unregelmäßiger Schlaf kann aber für die gesamte Familie zu einer Belastung werden. Deshalb sollten Eltern keine Scheu empfinden und sich möglichst frühzeitig auch professionelle Unterstützung holen."

Dies ist zum Beispiel in der Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen der Knappschaft möglich. Ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Kinderkrankenschwestern und Pädagogen beschäftigt sich dort seit über zwei Jahrzehnten verhaltenstherapeutisch mit Kindern ab dem Säuglingsalter. Hierzu zählen unter anderem Kinder mit Regulationsstörungen, zu denen auch Schreibabys gehören. Neben einer stationären Behandlung für Patienten aus ganz Deutschland gibt es eine Schreiambulanz für Familien aus der Gelsenkirchener Umgebung. Das Mitarbeiterteam verfügt über medizinische, psychologische, pädagogische, pflegerische und ernährungsmedizinische Kompetenzen. Bei älteren Kindern können außerdem Kunst- oder Puppenspieltherapie angewandt werden.

Quelle: Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (ots)

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