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Deutschlands Kliniken vernachlässigen medizinisches Risikomanagement

Archivmeldung vom 23.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch HB

Nur jede fünfte deutsche Klinik verfügt über ein medizinisches Risikomanagement, das die Zahl der Behandlungsfehler möglichst gering hält. Die Bundesregierung hat deshalb den Aufbau von Fehlermeldesystemen angemahnt. An den Kosten scheitern solche Systeme kaum. Unabdingbar ist vor allem eine offene Fehlerkultur, Transparenz und der Mut zur Veränderung. Genau das gilt es in Deutschlands Kliniken zu verbessern, haben Marktuntersuchungen von Steria Mummert Consulting ergeben.

Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, hat eindringlich den Aufbau von Risikomanagement- und Fehlermeldesystemen im stationären Bereich gefordert. Schon ab 5.000 Euro sind zum Beispiel Critical-Incident-Reporting-Systeme (CIRS) auf dem Markt erhältlich. Sie ermöglichen es den Angestellten, "Beinahe-Fehler" anonym zu melden. Die wertvollen Informationen, die aus den kritischen Erfahrungen gewonnen werden, können entscheidend dazu beitragen, schwerwiegende Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden. Nach Expertenschätzungen nutzt nur jedes zehnte Krankenhaus CIRS effektiv, in erster Linie handelt es sich dabei um Großkliniken. Zu einem guten medizinischen Risikomanagement gehört neben CIRS aber vor allem auch eine genaue Analyse der "Beinahe-Fehler" und Schadensfälle, ein gutes Beschwerdemanagementsystem sowie regelmäßige Risikoaudits.

Vor allem der zunehmende Stress bei Ärzten und Pflegern führt zu einem erheblich steigenden Fehlerrisiko. "Wir sehen dabei eine hohe Fehleranfälligkeit besonders an Schnittstellen zwischen Abteilungen oder Berufsgruppen. Verantwortlich dafür sind in vielen Fällen ein unzureichender Informationsaustausch und nicht eindeutig geklärte Zuständigkeiten", sagt Horst Martin Dreyer, Senior Executive Manager bei Steria Mummert Consulting. Aufgrund des steigenden Fehlerrisikos wird es immer wichtiger, das Versorgungssystem durch entsprechende Maßnahmen fehlertoleranter zu machen, etwa durch strikte Einhaltung des Vieraugen-Prinzips und eine intensive Beobachtung der Prozesse.

Der Anstoß zum Risikomanagement muss dabei von den Klinikleitungen kommen. Ihre Aufgabe ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Fehler nicht aus Angst vor Sanktionen unter den Teppich gekehrt werden. Schließlich führt eine fehlerfreie Behandlung auch zu einem verbesserten Image und spielt angesichts steigender Transparenz durch Qualitätsberichte und Klinikratings im Internet eine zentrale Rolle im steigenden Wettbewerb um Patienten.

Quelle: Steria Mummert Consulting

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