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Wer ausschlafen will, sollte auf Frühling warten

Archivmeldung vom 25.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Flickr.com/by cdw9/cc-by-nc - Radio "Stimme Russlands"
Bild: Flickr.com/by cdw9/cc-by-nc - Radio "Stimme Russlands"

Britische Wissenschaftler haben Februar den schlechtesten Monat des Jahres genannt. Laut einem Bericht bei Radio "Stimme Russlands" leiden nach Angaben der Wissenschaftler gerade gegen Ende des Winters die meisten Menschen an dauernder Schläfrigkeit und niedrigem Blutdruck. Lubow Kurjanowa

In dem von Lubow Kurjanowa verfassten Beitrag heißt es: "Studien, an denen 21.000 britische Freiwillige teilgenommen haben, ergeben, dass man im Februar im Vergleich zu März acht Minuten mehr zum Einschlafen braucht. D.h. statt der normalen 48 Minuten braucht man 56. Auch erwachen tun die Menschen im letzten Wintermonat anders. Dieser Vorgang, der auch so schon ziemlich schwer für viele ist, dauert im Februar im Schnitt 10 Minuten länger. Insgesamt sind es dann regelmäßige 18 Minuten Schlafmangel. Es scheint nicht so viel, doch gerade das ist der Grund für die Müdigkeit, die besonders Frauen verspüren, schreibt die Zeitung „Rossijskaja Gaseta“.

Im Winter haben es viele Menschen in der nördlichen Hemisphäre schwer. Zu wenig Sonne, krasse Temperatur- und Luftdruckunterschiede, Hypovitaminose – all das beeinträchtigt die Schlafqualität. Doch warum gerade Februar? Eigentlich sind doch Dezember und Januar nicht weniger „dunkel“. Die Antwort auf diese Frage hat mit Klimabedingungen zu tun. Die Einwohner von Zentralrussland bekommen die sogenannte Ost-West-Verschiebung – die Bewegung der Zyklone, die von Europa gen Asien ziehen – zu spüren. Diese macht sich durch den dauernd bedeckten Himmel bemerkbar. Im Gebiet Moskau sind von den 365 Tagen nur 50 sonnig. Deswegen ist es nur natürlich, dass sich die Müdigkeit von der ständig fehlenden Sonne gegen Februar anhäuft, meint der Zahnarzt Roman Busunow:

„Was in der dunklen Jahreszeit geschieht? Man geht zur Arbeit wenn es noch dunkel ist, und wenn man heimkommt, ist es wieder dunkel. So sieht man kaum noch Sonnenlicht. Es entwickelt sich Saisondepression. Es ist ein bekannter, gut beschriebener Zustand, der durch Schläfrigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen zum Vorschein kommt.“

In Russland führte man die Schlafsucht traditionell auf die Uhren-Umstellung zurück, die 2011 abgeschafft wurde. Seitdem hat man hierzulande immer Sommerzeit. Die Regierung hält es zurzeit für unzweckmäßig, über die Umstellung auf die Winterzeit zu entscheiden und schlägt vor, erst einmal die Sommerzeit zu behalten, erklärte in den Tagen Premierminister Medwedjew.

Dabei sei der Einfluss der Uhren-Umstellung auf die Schlafqualität nicht belegt worden, es wurden keine diesbezüglichen Studien durchgeführt, meint ein Teil der Experten. Trotzdem beschweren sich viele Menschen, dass sie sich nun schwerer mit dem Aufstehen tun. Laut Michail Poluektow, Leiter der Schlafmedizin-Abteilung der Setschenow-Medizinuniversität, habe das mit einer gewissen Trägheit zu tun. Frühaufstehen sei eine Gewohnheitssache:

„Physiologisch gesehen ist es natürlich, sich den Veränderungen der Hellzeit anzupassen, sodass man aufsteht, wenn die Sonne am Himmel erscheint. Und das ist auch angebracht, man sollte sich tatsächlich nach der Sonne sichten. Und die saisonbedingte Zeitumstellung ist nur ein Versuch, sich der Hellzeit anzupassen.“

Die Erfahrung zeigt, dass sich der Mensch an die Zeitumstellung um eine Stunde innerhalb von 24 Stunden anpasst. Doch wie soll man die Februar-Schläfrigkeit überwinden? Hierzu die Meinung von Roman Busunow:

„Man sollte regelmäßig Regime einhalten, um dieselbe aufstehen und schlafen gehen. Denn wenn man am Wochenende anfängt, sich mehr Schlaf zu gönnen, so kann man sich vorstellen, was geschieht. Stellen Sie sich vor, man steht werktags immer um sechs auf, und am Wochenende schläft man dann bis 12. Was man dadurch erreicht? Jedes Wochenende verschiebt man somit seine Zeitzone um sechs Stunden. Die Anpassung dauert aber eine Stunde je einen Tag. So hat man das Ergebnis, dass man erst bis zum nächsten Wochenende wieder fit ist. Da hat man ein Problem! Das heißt, man muss das Schlafregime einhalten, Melatonin-Präparate zu sich nehmen und für eine bis eineinhalb Stunden ins helle Licht gehen.“

Wer sich jedoch gewöhnt hat, als Schlafmittel Alkohol zu trinken, sei gewarnt: Dies kann laut Wissenschaftlern zu Depressionen führen. Viele meinen irrtümlicherweise, dass Alkoholgetränke gut für den Schlaf sind. Trinkt man abends vor dem Schlafengehen Trockenwein, Bier oder Whiskey, so kann man tatsächlich die Zeit zum Einschlafen verkürzen, dafür kann man sich nur für die erste Hälfte der Nacht Tiefschlaf erhoffen. Gegen Morgen wird der Schlaf sehr leise und unruhig. Gleichzeitig unterteilen die Wissenschaftler den Schlaf in zwei Phasen: Die eine ist lang und tief, die zweite ist dagegen schnell. Nimmt man Alkohol zu sich, verkürzt man die erste Phase. So etwas kann zu bedeutenden Schlaf- und psychischen Störungen führen.

Das Fazit lautet: Wenn einem der Februar den Schlaf verdirbt, so sollte man Vitaminen zu sich nehmen, sich richtig ernähren, ohne sich zu reichhaltiges Abendessen zu gönnen. Es sind ferner Spaziergänge, körperliche Belastung und positive Emotionen angesagt. Selbst wenn das Leben Sie nicht erfreut, versuchen Sie, wie Psychologen es nennen, eine „Rosabrille“ anzulegen und sich positiv zu stimmen."

Quelle: Text Lubow Kurjanowa - „Stimme Russlands"

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