Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Gesundheit Wissenschaftliche Studie beweist "Stressfaktor Arbeit" im Urlaub

Wissenschaftliche Studie beweist "Stressfaktor Arbeit" im Urlaub

Archivmeldung vom 22.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Endlich Urlaub! Sand zwischen den Zehen, Meeresrauschen im Ohr, Sonne im Gesicht: Entspannung pur - bis das Handy klingelt - das Geschäftshandy! Im wohlverdienten Urlaub vom Chef oder Kollegen gestört zu werden, seit dem Einzug von Smartphone und Co. ist das keine Seltenheit mehr. Das zeigt eine aktuelle Studie von lastminute.de, der Website für spontane Reisen. In Deutschland sind es ganze 62 Prozent, die im Urlaub schon einmal arbeitsbedingt kontaktiert wurden, meist via Telefon und zwar auf der privaten Nummer. Die wissenschaftliche Untersuchung zeigt zudem: ein einziger Telefonanruf oder eine E-Mail aus dem heimischen Büro verursacht tatsächlich mehr Stress als ein waghalsiger Bungee-Sprung.

Die Studie - eine Kombination aus einer wissenschaftlichen Untersuchung im Labor und einer repräsentativen Umfrage mit 6.500 Europäern, 1.000 davon in Deutschland - wurde von lastminute.de in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen zu untersuchen, wenn man eigentlich abschalten will, aber einfach nicht kann. In Zusammenarbeit mit dem führenden Neuropsychologen Dr. David Lewis wurde erstmals im Labor nachgewiesen, wie der Körper auf Stress reagiert - ausgelöst durch Telefonanrufe, E-Mails oder Textnachrichten vom Arbeitsplatz - während er sich eigentlich im wohlverdienten Urlaub erholen sollte.

"Will Dich nicht lang im Urlaub stören... hab aber eine kurze Frage"

Wer nun denkt, es ist der Chef, der die Mitarbeiter im Urlaub stört, liegt falsch: es sind vor allem die Kollegen (45 Prozent) die kurzerhand anrufen, und nicht die Vorgesetzten (40 Prozent). Bei zwölf Prozent waren es die eigenen Mitarbeiter, bei elf Prozent ein anderer Mitarbeiter des Unternehmens und bei acht Prozent erfolgte die Ruhestörung durch einen externen Geschäftspartner. Im Durchschnitt kommt so über eine Stunde zusammen, die Deutsche während eines einwöchigen Urlaubs für die Arbeit opfern. 54 Prozent der Befragten meinten übrigens selbst, dass die gestellten Fragen vollkommen unwichtig waren. Nicht verwunderlich bei Themen wie unter anderem Büroklatsch, die Bewässerung der Büropflanzen oder die Frage, wie man die Glühbirnen wechselt. Immerhin 23 Prozent gaben an, nach dem Status eines Projektes gefragt worden zu sein. Ganze 20 Prozent wurden lediglich belanglose Neuigkeiten vom Arbeitsplatz mitgeteilt. Ein nicht-auffindbares Dokument war bei 17 Prozent Grund für die unliebsame Störung und 16 Prozent wurden tatsächlich gebeten, früher aus dem Urlaub zurückzukommen. Immerhin noch 14 Prozent sollten sozusagen "vom Pool aus" an etwas arbeiten. Der Kontakt erfolgte übrigens bei 86 Prozent via Telefon, mit 39 Prozent ebenfalls "beliebt" - die E-Mail. Und immerhin 25 Prozent erhielten im Urlaub sogar eine WhatsApp Nachricht, so die Ergebnisse der lastminute.de-Studie.

"Auch wenn man im Urlaub auf sein Smartphone vielleicht nicht ganz verzichtet, erholen möchten wir uns natürlich alle in unserer wohlverdienten Auszeit. Allzu gern wird unsere "ständige Erreichbarkeit" aber von Vorgesetzten und Kollegen durch einen oftmals vermeidbaren Anruf unbedacht und leichtfertig ausgenutzt - und Ruhe und Erholung einfach gestört. Eine etwas drastische, definitiv aber wirksame Methode, dieser unliebsamen Kontaktaufnahme zu entkommen, zeigt unsere Studie: einige der Befragten haben das Smartphone kurzerhand in den Pool geworfen", so Jörg Burtscheidt, Geschäftsführer von lastminute.de.

Kontakt zu Kollegen im Urlaub: genauso stressig wie im Stau stecken

Die von Psychologen durchgeführte lastminute.de-Studie brachte außerdem ans Licht: Ein Telefonanruf, ein E-Mail oder eine Textnachricht von Kollegen während des Urlaubs setzt den Körper tatsächlich einem weit höheren Stressniveau aus, als bei einem Date versetzt zu werden oder im Stau zu stecken. Auch der Streit mit einer geliebten Person stresste die Versuchspersonen nicht so sehr wie die Kontaktaufnahme durch Kollegen im Urlaub. Lediglich die Vorstellung von verloren gegangenem Gepäck, die von allen im Labor gemessenen Szenarios den höchsten Stresslevel auslöste, toppte den "Geschäftsanruf am Pool".

"Indem wir gewisse Reaktionen des Nervensystems, z.B. minimale Veränderungen der Hautfeuchtigkeit sowie Herzfrequenz, in unsere Auswertung mit einbezogen haben, ist es uns gelungen, Stress wissenschaftlich zu messen. Obwohl es sich um einen Zustand handelt, mit dem sich jeder von uns schon häufig auseinandersetzen musste, ist es umso erstaunlicher, wie sehr uns beispielsweise eine kurze Textnachricht des Vorgesetzten im Urlaub aus dem Gleichgewicht bringen kann. Für den Absender scheinbar keine große Sache, können die Folgen aus Sicht des Empfängers tatsächlich dramatisch wahrgenommen werden", erklärt Dr. David Lewis, Versuchsleiter der lastminute.de Labor-Studie.

Und das so eine Telefonanruf für viele keine "kurze Störung" bedeutet, zeigen die Ergebnisse der lastminute.de Studie: der Großteil der Deutschen benötigt bis zu einer Stunde, um wieder in Urlaubsstimmung zu kommen (38 Prozent). 16 Prozent ging das Thema noch ein bis zwei Stunden später im Kopf umher und bei immerhin sieben Prozent dauerte es drei bis vier Stunden, um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Ein Prozent konnte sich sogar für den Rest des Urlaubs nicht mehr richtig entspannen.

Vormittag und Nachmittag: Prime Time für Geschäftsanrufe an Strand und Pool

Mit 62 Prozent sind es übrigens Mitarbeiter in akademischen Berufen, die am ehesten Anrufe vom Chef erhalten, während sie im Urlaub entspannen sollten. Gefolgt von den Berufsgruppen im Bereich Marketing / PR (57 Prozent), so die lastminute.de Studie. In der Wissenschaft und Forschung sind es immerhin noch 52 Prozent, die sich mit Ruhestörungen im Urlaub herumplagen müssen. Wer nun weder seinen Beruf wechseln, noch den Laptop kurzerhand im Pool versenken möchte, für den gibt es eine spontane Last Minute Methode, seinen Urlaub in vollen Zügen zu genießen. Smartphone und Co. jeweils Vormittag und Nachmittag im Hotelzimmers aufbewahren: denn 39 Prozent der befragten Deutschen wurden am späten Morgen kontaktiert, 27 Prozent hingegen nachmittags aus der Erholung gerissen.

"Die mobile Technologie ermöglicht uns Vernetzung "rund um die Uhr" und das hat heute einen großen Einfluss darauf, wie wir unsere Freizeit gestalten. Tatsächlich haben 44 Prozent unserer Kunden in ganz Europa diese Saison ihr Smartphone oder Tablet benutzt, um einen Urlaub zu suchen. Wir helfen unseren Kunden aber nicht nur dabei, spontan traumhafte Last Minute Angebote zu finden. Wir möchten auch, dass sie das Beste aus ihrer freien Zeit machen. Das Smartphone sollte im Urlaub nur für die Planung des nächsten Ausflugs oder die Nachricht inklusive Strandfoto für die Daheimgebliebenen benutzt werden. Definitiv nicht, um von Kollegen und Vorgesetzten zur schönsten Zeit des Jahres mit Power Point, Excel oder gar Büropflanzen geplagt zu werden", so Jörg Burtscheidt.

Stressige Situationen nach Relevanz gestaffelt

  1. Anruf des Vorgesetzten im Urlaub
  2. Bungee Sprung
  3. Streit mit dem Partner
  4. Autopanne
  5. Stau

Top 10: Gründe, warum Deutsche im Urlaub aus der Arbeit kontaktiert werden

  1. Um nach dem Status eines Projektes zu fragen (23 Prozent)
  2. Um Neuigkeiten von der Arbeit mitzuteilen (20 Prozent)
  3. Um zu fragen, wo ein Dokument gespeichert ist / ob man das Dokument schicken kann (17 Prozent)
  4. Um zu fragen, ob man früher zurückkommen kann (16 Prozent)
  5. Um zu fragen, ob man an etwas arbeiten könnte (14 Prozent)
  6. Um nach Zugangsdaten zu fragen (13 Prozent)
  7. Um zu fragen, wann man wieder aus dem Urlaub kommt (13 Prozent)
  8. Um etwas wegen der Urlaubsübergabe zu fragen (11 Prozent)
  9. Um den neuesten Klatsch vom Arbeitsplatz zu erzählen (10 Prozent)
  10. Um zu fragen, ob man einen anderen Kollegen / Geschäftspartner kontaktieren kann (8 Prozent)

Über die Studie

Die Umfrage wurde im Auftrag von lastminute.de und lastminute.com durch OnePoll durchgeführt. Alle Zahlen, soweit nicht anders angegeben, stammen aus dieser Umfrage. Befragt wurden insgesamt 6.500 berufstätige Erwachsene in Europa im Zeitraum vom 7. bis 14. August. 2.000 in Großbritannien, 1.000 in Deutschland, 1.000 in Frankreich, 1.000 in Spanien, 1.000 in Italien und 500 in Irland. Die Umfrage wurde online durchgeführt. Alle Zahlen sind gewichtet und repräsentativ für alle Erwachsene (18+) im jeweiligen Land. Die Labor-Untersuchung wurde am 4. und 5. August mit 16 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren durchgeführt.

Quelle: lastminute.de (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte tatort in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige