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Opioide versus Cannabis: Verschreibungspflichtige Medikamente in Überdosen

Archivmeldung vom 14.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Susan Melkisethian, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Susan Melkisethian, on Flickr CC BY-SA 2.0

Verschreibungspflichtige Medikamente auf der Basis von Opioiden liegen im Trend. Noch nie zuvor haben so viele Menschen auf der ganzen Welt dauerhaft so viele dieser Arzneimittel erhalten, und zwar regelmäßig und in Überfluss. Das ist nicht ganz ungefährlich, da diese Medikamente schnell Abhängigkeiten schaffen und gefährlich für die Gesundheit sein können. Interessanterweise scheint man eine Lösung gefunden zu haben: Cannabis.

Medizinisches Cannabis aus den USA
Medizinisches Cannabis aus den USA

Foto: Mjpresson
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Diese Droge ist zwar genauso kontrovers diskutiert wie verschreibungspflichtige Medizin, allerdings noch lange nicht so einfach zu missbrauchen. Wie können aber Cannabissorten wie Sensi Seeds oder Roter Afghane für Abhilfe sorgen?

Eine Studie belegt, dass Cannabis nicht (nur) als Einstiegsdroge, sondern tatsächlich auch als Ausstiegsdroge funktionieren könnte. Die im Journal of Pain veröffentlichte Studie sagt aus, dass chronische Schmerzpatienten durch den Zugang zu legalem, medizinischen Cannabis eine Alternative zu Opioiden sehen und diese Medikamente weniger benutzen. Diese Ergebnisse waren das Resultat einer Studie an 244 Patienten, die an der University of Michigan untersucht und befragt wurden. In Michigan gibt es die Möglichkeit für betroffene Patienten, an medizinisches Cannabis zu gelangen.

Bei der Befragung der Patienten wurde festgestellt, dass viele der Patienten Cannabis als Ersatzmittel für Opioide und andere Schmerzmittel verwenden. In der Nutzung und Wirkung empfinden sie Cannabis als schonender und effektiver. Der Schmerz wird nicht nur deutlich verringert, sondern auch die Lebensqualität verbessert. Die Urheber der Studie fassen ihre Ergebnisse mit einer 64%-igen Abnahme von Opioiden zusammen. Zudem verzeichnen sie weitaus weniger Nebenwirkungen bei der Nutzung von Cannabis, woraus sich eine Steigerung der Lebensqualität für die Betroffenen ergibt.

Diese amerikanische Studie könnte ein weiterer Schritt sein, um die Augen gegenüber Cannabis als Alternative zu eröffnen. Allerdings kann nicht darüber hinweg gesehen werden, dass auch Opioide wichtig für die Schmerzbehandlung ist und nicht jeder ein geeigneter Cannabis-Konsument ist. In den USA gilt eine generell höhere Akzeptanz gegenüber der Pflanze für den medizinischen Bereich. Allerdings sind hier auch die meisten Missbrauchsfälle für Opioide zu verzeichnen

Zusammen mit weiteren Studien kann aber ein Trend festgestellt werden, der Cannabis gut aussehen lässt. So hat eine Studie belegen können, dass Cannabis die Schmerzlinderung langfristig auch bei Schmerzpatienten fördert, die sich gegen alle anderen (chemischen) Mittel resistent gezeigt haben.

Ob allerdings Cannabis gegen die Schmerzmittelüberdosis zu helfen vermag, ist zweifelhaft. Die meisten Patienten, die Opioiden verfallen, behandeln nicht ihre Schmerzen, sondern werden süchtig. Hier kann Cannabis wohl keine Linderung beisteuern. In der EU wird geschätzt, dass 82% der Überdosierungen, die zum Tod führen, mit verschreibungspflichtigen Medikamenten beigeführt werden. Mit Cannabis ist eine Überdosierung bis zum Tod nicht möglich: das bedeutet aber nicht, dass die Droge weniger gefährlich sein muss.

Die Wirkungskraft von medizinischem Cannabis wird derzeit in Deutschland geschätzt: bereits im Jahre 2017 soll es Cannabis für betroffene Patienten auf Kassenrezept geben, wenn es keine Therapiealternativen mehr für sie gibt.

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