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Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Herzerkrankung bei Kindern

Archivmeldung vom 15.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Benjamin Klack  / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Forscher der University of Sydney haben herausgefunden, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben, einen niedrigeren Wert des so genannten HDL-Cholesterins aufweisen. Dieses Cholesterin gilt als gesund, da es im späteren Leben vor Herzerkrankungen schützen soll.

Im Alter von acht Jahren wiesen die Kinder rauchender Mütter einen HDL-Cholesterinspiegel von 1,3 Millimol pro Liter (mmol/l) auf. Im Vergleich dazu konnte man bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht geraucht hatten, einen normalen Wert von 1,5 mmol/l feststellen. Diese Beobachtung machten die Forscher unabhängig davon, ob die Kinder nach der Geburt Zigarettenrauch ausgesetzt waren, was darauf hindeutet, dass der Kontakt im Mutterleib den größten Einfluss auf die spätere Entwicklung hat.

Die Untersuchung wurde von David Celermajer, Scandrett Professor der Kardiologie an der University of Sydney, geleitet und wurde im vergangenen Monat in der Onlineausgabe des European Heart Journal veröffentlicht. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Rauchen die Entwicklung des Kindes im Mutterleib in vielfacher Weise negativ beeinflusst. Diese Negativbeeinflussung scheint mindestens acht Jahre lang anzudauern - wenn nicht sogar länger - und kann im späteren Leben durchaus zu einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko führen“, sagte Professor Celermajer.

Zusammen mit seinen Kollegen untersuchte er die Auswirkungen von Rauchen während der Schwangerschaft auf die Arterienwanddicke und auf die Lipoproteinwerte bei 405 gesunden achtjährigen Jungen, die zwischen 1997 und 1999 geboren wurden. Die Forscher erhoben Daten vor und nach der Geburt und berücksichtigten dabei die Rauchgewohnheiten der Mütter vor und nach der Schwangerschaft, Passivrauchen in der Kindheit sowie Größe, Gewicht, Taillenumfang und Blutdruck der Kinder. Außerdem wurden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um die Arterienwanddicke zu messen. Von insgesamt 328 Kindern wurden Blutproben entnommen, um ihre Lipoproteinwerte zu bestimmen.

Während sich Rauchen nicht auf die Arterienwanddicke der Kinder auswirkte, konnte die Abweichung des HDL-Cholesterinwertes von etwa 0,15 mmol/l auf die Rauchgewohnheiten der Mütter zurückgeführt werden. Dieser Zusammenhang blieb auch nach der Bereinigung der Daten um Faktoren wie Passivrauchen nach der Geburt, Stillzeit, Bewegungsmangel und Body Mass Index bestehen.

Die Forscher sind sich darüber einig, dass sich ein niedrigerer HDL-Cholesterinspiegel in diesem Alter äußerst negativ auf den späteren Gesundheitszustand auswirken kann. Professor Celermajer zufolge führen schlechte Cholesterinwerte im Kindesalter auch zu schlechten Werten im Erwachsenenalter.

Untersuchungen haben ergeben, dass eine Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels um 0.025 mmol/l das Risiko einer Herzerkrankung bereits um etwa 2 bis 3 Prozent verringert. „Deshalb können wir davon ausgehen, dass die Abweichung von 0.15 mmol/l bei Kindern rauchender Mütter in einem 10 bis 15 Prozent höheren Risiko einer Herzerkrankung resultieren könnte. Das sind natürlich nur Schätzungen, aber die genauesten, die uns bislang vorliegen. Kinder rauchender Mütter sollten außerdem Bluthochdruck, erhöhte LDL-Cholesterinwerte und Aktivrauchen vermeiden, da diese Faktoren das Risiko einer Herzerkrankung grundsätzlich erhöhen. HDL-Cholesterinwerte können nur durch regelmäßigen Sport und durch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Niacin, erhöht werden.“

„Wir werden die untersuchten Kinder auf lange Sicht begleiten müssen, um festzustellen, ob sie auch weiterhin einen niedrigen HDL-Cholesterinspiegel aufweisen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Gesundheit der Kinder tatsächlich dauerhaft beeinträchtigt ist.

„Es ist von Vorteil, diese Untersuchungen an achtjährigen Kindern durchzuführen, denn somit können weitere Risikofaktoren, wie Übergewicht und Diabetes, die auch zu einem niedrigen HDL-Cholesterinspiegel führen, ausgeschlossen werden. Dadurch können wir auf eine mehr oder weniger direkte Auswirkung von Rauchen auf die HDL-Cholesterinwerte schließen“, sagte Professor Celermajer.

Quelle: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

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