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Aneurysma erstmals mit Roboterarm behandelt

Archivmeldung vom 08.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gehirn: Eingriff mit Roboterarm.
Gehirn: Eingriff mit Roboterarm.

Bild: unsplash.com, Robina Weermeijer

Ärzte des Toronto Western Hospital/TWH haben den weltweit ersten neurovaskulären Eingriff mit einem Roboterarm durchgeführt. Dieser kann einen Katheter mit hoher Präzision durch das menschliche Gehirn steuern. Bei der nicht-invasiven OP konnten die Ärzte das Aneurysma, also die Erweiterung einer Arterie im Gehirn einer Patientin, erfolgreich behandeln.

"Nicht-invasive Eingriffe durch Robotik sind eine sehr positive Entwicklung, da sich so völlig neue Möglichkeiten eröffnen, um Patienten schonend zu behandeln. Die Zukunft der Medizin wird durch Robotik geprägt werden. Dabei muss aber auch die moralisch-ethische Frage gestellt werden. Es wird kaum etwas unmöglich sein, deshalb müssen wir uns überlegen, inwieweit wir in das Leben eingreifen und es verlängern wollen", meint Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der BAT Stiftung für Zukunftsfragen gegenüber pressetext.

Von den Leisten zum Gehirn

Bei der OP haben die Ärzte einen kleinen Einschnitt im Leistenbereich der Patientin vorgenommen. Durch diesen bewegte sich der Roboterarm mit dem Katheter ferngesteuert bis zum Gehirn. Dort angekommen, setzte der Roboterarm ein Netz aus metallischen Spiralen ein, um das Aneurysma vom Rest des Gehirns zu isolieren. Dank der Unterstützung von Echtzeit-Röntgenaufnahmen konnten die Ärzte extrem präzise vorgehen.

"Das ist an sich der gleiche Eingriff wie jener, den man normalerweise durchführt. Den Katheter müssen die Ärzte in die Aorta und weiter in die Halsschlagader vorschieben. Der neue Eingriff wird an sich nicht durch einen Roboter, sondern durch einen sogenannten Telemanipulator durchgeführt. Denn der Arzt macht immer noch die Arbeit, er steuert den Katheter in diesem Fall aber nicht mit der Hand, sondern mit einem Joystick. Das hat den Vorteil, dass sich der Katheter so kontinuierlich weiterbewegt, weil er präzise steuerbar ist. Wichtig wäre für diese Systeme ein haptisches Verständnis, da sonst die Sorge besteht, dass sie ein Gefäß durchstoßen könnten", erklärt Claudius Thomé, Direktor der Universitätsklinik für Neurochirurgie Innsbruck, im pressetext-Interview.

Maschinen für abgelegene Spitäler

Der Roboterarm kann nicht nur bei Aneurysmen eingesetzt werden, sondern auch bei ischämischen Schlaganfällen, die auch die Blutzufuhr zum Gehrin blockieren. Da der Eingriff nicht-invasiv ist und keine Öffnung des Schädels erfordert, soll die Genesung des Patienten deutlich schneller als bei gewöhnlichen Prozeduren möglich sein. Den Ärzten zufolge kann es sogar möglich sein, die Patienten noch am Tag der OP wieder nach Hause zu schicken.

"Ich kann nicht glauben, wie viel Glück ich habe. Ich bin der lebende Beweis, dass solche Eingriffe mit Robotik möglich sind", so die Patientin gegenüber dem Toronto Western Hospital. Die Ärzte wollen den Roboterarm in Zukunft vor allem in abgelegenen Krankenhäusern in Kanada installieren, die keine Experten für solche Eingriffe haben und die zu weit entfernt von anderen medizinischen Einrichtungen liegen.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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