Vom Bewerber zum Magneten – wie Sie heute Ihre Karriere steuern

Lebenslauf, Zeugnisse, Bewerbungsschreiben? Das sind längst nicht mehr die Joker für den nächsten Karriereschritt. Sie sind Pflicht, aber kein Trumpf. Wer heute wirklich weiterkommen will, muss nicht nur kompetent sein, sondern auch gesehen werden. In einer Zeit, in der jeder gegoogelt wird, entscheidet Ihre Sichtbarkeit darüber, ob Sie als Problemlöser wahrgenommen werden – oder als Mitläufer, der um Aufmerksamkeit bittet.
Sichtbarkeit ist der neue Karrierefaktor
Früher reichte es, saubere Unterlagen einzureichen und auf eine faire Auswahl zu hoffen. Heute ist das nur noch die Eintrittskarte. Die Bühne, auf der Karrieren entschieden werden, liegt längst woanders: auf LinkedIn, in Meetings, in Fachartikeln, in Interviews.
Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt. Wer sichtbar ist, wird eingeladen.
Die richtigen Plattformen – strategisch statt Gießkanne
LinkedIn ist die „Königsklasse“. Wer hier nicht regelmäßig präsent ist, verschenkt Chancen. Xing spielt im deutschsprachigen Raum noch eine Nebenrolle, verliert aber an Strahlkraft.
Noch stärker wirken eigene Kanäle – eine persönliche Website oder eine Landingpage –, auf der Sie Ihr Profil, Ihre Erfolge und Ihre „Freitag-Nachmittag-Kompetenz“ selbst inszenieren. Fachbeiträge, Kommentare zu Branchenthemen und Interviews verankern Sie als Stimme, der man zuhört. Wichtig: nicht überall sein, sondern dort, wo Ihre Entscheider sind.
Authentizität schlägt Show
Viele tun sich mit Selbstvermarktung schwer, weil sie denken, sie müssten sich in Szene setzen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Wer inhaltsleer trommelt, verliert Vertrauen.
Zeigen Sie lieber, welche Probleme Sie lösen – genau das macht Sie interessant. Authentizität entsteht, wenn Kollegen und Vorgesetzte wissen: „Auf den kann ich mich verlassen, wenn es brennt.“ Das ist der Moment, in dem Sie vom Mitspieler zum Spielmacher werden.
Die zweite Karrierehälfte: vom Bewerber zum Magneten
Gerade erfahrene Fach- und Führungskräfte zwischen 40 und 55 Jahren haben hier einen entscheidenden Vorteil: Erfahrung. Sie müssen nicht beweisen, dass sie arbeiten können – sie müssen zeigen, dass ihre Erfahrung Zukunft hat.
Nicht jugendliche Dynamik nachahmen, sondern Führung übernehmen. Zeigen, dass Sie den Überblick behalten, Krisen meistern und andere befähigen. Wer sich so positioniert, wird nicht übersehen – er wird gesucht.
Fazit
Selbstvermarktung ist heute keine Kür mehr, sondern das Fundament Ihrer Karriere. Die perfekte Bewerbungsmappe ist nur noch die Pflicht. Entscheidend ist, ob Sie sichtbar sind, wofür Sie stehen und welchen Unterschied Sie machen.
Für junge Talente heißt das: früh anfangen, ein klares Profil aufzubauen. Für erfahrene Führungskräfte: nicht länger Bewerber sein, sondern Magnet werden – derjenige, der nicht sucht, sondern gefunden wird.
Quelle: Karrieremagazin Verlagsgesellschaft mbh (ots)