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Leichter Anstieg bei den Privatinsolvenzen im 1. Quartal 2013

Archivmeldung vom 06.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: "obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG"
Grafik: "obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG"

Die Privatinsolvenzen sind im 1. Quartal 2013 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2012 um 1,7 Prozent gestiegen. Insgesamt mussten in den ersten drei Monaten des Jahres 33.315 Bundesbürger Insolvenz anmelden. Das sind die aktuellen Zahlen aus dem "Schuldenbarometer 1. Quartal 2013" der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

"Wir haben schon im 4. Quartal 2012 steigende Fallzahlen bei den Privatinsolvenzen beobachtet. Dieser Trend setzt sich aktuell fort", kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Ergebnisse. Im Jahr 2012 ist die Zahl der überschuldeten Personen auf knapp 6,7 Millionen Bundesbürger angewachsen. "Diese Entwicklung ist ein Indikator dafür, dass die Zahl der Verbraucherinsolvenzen 2013 wieder steigen wird", warnt Dr. Sellin. Bürgel geht für das Jahr 2013 von leicht steigenden Zahlen auf bis zu 133.000 Fälle bei den Privatinsolvenzen aus.

Im 1. Quartal 2013 ereigneten sich die meisten Privatinsolvenzen in Nordrhein-Westfalen. Das bevölkerungsreichste Bundesland meldete im Untersuchungszeitraum 7.790 Verbraucherinsolvenzen. Aber auch in Niedersachsen (4.322), Bayern (3.890) und in Baden-Württemberg (3.476) sind die absoluten Insolvenzzahlen im Bundesvergleich hoch.

Ein differenziertes Bild zeigt sich, wenn man die relativen Werte der Analyse zu Grunde legt - also die Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner pro Bundesland. Die relativen Zahlen belegen, dass die Einwohner im Norden der Republik stärker von der Privatinsolvenz betroffen sind als die süddeutschen Bundesbürger. Es ergibt sich ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle: Am häufigsten wurden Verbraucherinsolvenzen im 1. Quartal 2013 mit 72 Fällen je 100.000 Einwohner in Bremen angemeldet. Es folgen die Länder Niedersachsen (55 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner), Schleswig-Holstein (54) und Hamburg (52). Der Bundesdurchschnitt lag in den ersten drei Monaten bei 41 Insolvenzen je 100.000 Einwohner. Die wenigsten Privatinsolvenzen wurden in Thüringen (31) und Bayern (31) gemeldet.

Den stärksten Anstieg im Analysezeitraum gab es in Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 7.790 Fälle. Damit hatte das Ergebnis aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland einen deutlichen Einfluss auf die steigenden Fallzahlen bundesweit. Zudem stiegen die Insolvenzzahlen in drei weiteren Ländern. In Sachsen-Anhalt (plus 4,2 Prozent), Baden-Württemberg (plus 3,5 Prozent) und in Bayern (plus 2,9 Prozent) gab es mehr private Insolvenzen als im 1. Quartal 2012. Den stärksten Rückgang verbuchte Hamburg mit einem Minus von 2,9 Prozent.

Der Trend der letzten Jahre, dass mehr Männer als Frauen Privatinsolvenz anmelden müssen, setzte sich auch im 1. Quartal 2013 fort. 56,7 Prozent der angemeldeten Insolvenzen gehen auf das Konto von Männern. Diese Dominanz zieht sich durch nahezu alle Altersgruppen. Besonders stark ist das Ungleichgewicht bei den 51- bis 60-jährigen Schuldnern mit einem Männeranteil von 59,8 Prozent ausgeprägt. Die einzige Ausnahme bilden die 18- bis 20-Jährigen: Hier geraten im Untersuchungszeitraum mehrheitlich Frauen mit einem Insolvenzanteil von 54,9 Prozent in die Zahlungsunfähigkeit.

Die Hauptursachen für Privatinsolvenz sind nach wie vor Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit, gescheiterte Immobilienfinanzierung, Trennung und Scheidung und Krankheit. Zudem tragen mangelnde Erfahrungen im Umgang mit Finanzen und Banken und ein unpassendes Konsumverhalten der Verbraucher massiv dazu bei, dass weiterhin viele Bürger von einer Insolvenz betroffen sind. Die Betroffenen müssen nicht immer hoch verschuldet sein, um in eine Insolvenz zu geraten. Privatpersonen haben vor allem Schulden bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften.

Quelle: BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG (ots)

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