Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Metallsektor: Verschuldung wird zum Problem

Metallsektor: Verschuldung wird zum Problem

Archivmeldung vom 06.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/all-silhouettes.com  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/all-silhouettes.com / pixelio.de

Zunehmender Protektionismus in den USA und Europa sowie die Gegenmaßnahmen Chinas legen sich zwar auf die Zuversicht und die Investitionsneigung in den Metallbranchen. Vorerst sind die Zölle aber noch keine wirkliche Gefahr für das Wachstum. Zu einem größeren Problem könne sich dagegen die Verschuldung vieler Unternehmen entwickeln. Das meint der Kreditversicherer Coface in einem neuen Panorama zum weltweiten Metallsektor.

Bis Ende 2019 erwartet Coface unterschiedliche Trends: Während die Preise für Basismetalle steigen, werden die für Eisenmetalle wegen der anhaltenden Überproduktion sinken. Technologische Entwicklungen lassen den Verbrauch von Metallen steigen. Die aktuelle Nachfrage ist die stärkste seit der Krise 2008. Im Zusammenspiel mit dem schwächeren US-Dollar hat das zu einer Preisrallye geführt. So stieg der Preis für Aluminium um 37 Prozent, für Kupfer um 44 Prozent und für Nickel um 53 Prozent. Kobalt wurde um das Vervierfache teurer, Zink um das Doppelte, jeweils verglichen mit 2016. Trotzdem bleibt die Metallindustrie bei Coface eine der riskantesten Branchen mit der Bewertung "hohes Risiko". Vor allem schwächere Marktteilnehmer stehen in Abhängigkeit von Großhändlern und großen Kunden.

Der Metallsektor hat schon immer auf politische Einflüsse und geopolitische Verwerfungen mit Preisschwankungen reagiert. Ein Handelskrieg würde aber definitiv das Kreditrisiko der Unternehmen erhöhen. Coface erwartet, dass schon in diesem Jahr die Investitionsbereitschaft und die Zuversicht wegen des zunehmenden Protektionismus negativ beeinflusst werden. Zudem deuten alle Zeichen darauf hin, dass die Weltwirtschaft ihre Wachstumsspitze erreicht hat und die Metallpreise ab 2019 nach unten tendieren werden.

Kurzfristig werden allerdings die Unwägbarkeiten die Preise noch ein Stück nach oben treiben. Davon profitieren die wichtigsten Basismetalle, die von der starken Nachfrage nach Batterien und elektronischen Komponenten getrieben werden. Im Gegensatz dazu werde die Stahlpreise im selben Zeitraum voraussichtlich um 20 Prozent fallen. Grund ist die anhaltende Überproduktion in China, da die Produzenten auch bei Preisrückgängen die Herstellung nicht wesentlich zurückfahren. Zudem verstärkt die hohe Verschuldung der Unternehmen diesen Preiseffekt. Die Nettoverschuldungsquoten sind besonders in China sehr hoch, wo die Branche von den großen staatseigenen Unternehmen dominiert wird. Aber auch in den USA sind Unternehmen vermehrt gezwungen, ihren Cashflow zu korrigieren.

Mehr zur Metallbranche sowie alle Länder- und Branchenbewertungen: www.coface.de

Quelle: Coface Deutschland (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte episch in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige