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Absturz Air France 447 - Hatten die Piloten eine Chance?

Archivmeldung vom 10.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 1. Juni 2010 jährt sich die Tragödie des Absturzes von AF 447 über dem Atlantik zum ersten Mal. Noch immer ist unklar, was sich in den letzten Minuten im Cockpit abgespielt hat. Im Auftrag der ARD sind zwei Piloten im Simulator mit den bisher veröffentlichten Originaldaten der französichen Unfalluntersucher das Katastrophen-Szenario nachgeflogen.

Der Beitrag, den "plusminus" am Dienstag um 21.50 Uhr im Ersten ausstrahlt, zeigt erstmals, wie sich der Absturz des Air France-Airbus zugetragen haben könnte. Dafür wurde ein Flugsimulator des Modells Airbus 330 mit den bisher bekannten Daten des französischen Unfalluntersuchungsbüros BEA programmiert. Auf diese Weise konnte ein plausibles Szenario nachgestellt werden, dem sich die die beiden Air France-Piloten in der Unglücksnacht wahrscheinlich gegenüber sahen.

Es zeigte sich, dass die Vielzahl der Fehlermeldungen für die Piloten im Simulator nicht zu handhaben war. Durch den Ausfall der Messsensoren und der damit arbeitenden Anzeigen- und Computersysteme wurde das Flugzeug in seiner Manövrierfähigkeit zudem erheblich eingeschränkt. Die Piloten hatten demnach keine Chance, innerhalb kürzester Zeit auf die derart komplexen Systemausfälle angemessen zu reagieren und so die Hoheit über die Maschine zurück zu gewinnen.

Die Simulation gibt auch Hinweise auf die Motivation der Verantwortlichen, ein Jahr nach dem Unglück immer noch im Atlantik nach den Flugdatenschreibern suchen. Nur diese könnten helfen, die Absturzursache auf wenige Fehlerquellen einzugrenzen. Werden die Datenschreiber nicht geborgen, dann müsste der Hersteller Airbus nach Ansicht des Berliner Professors für Luft- und Raumfahrttechnik Gerhard Hüttig alle erdenklichen Szenarien, die zum Kontrollverlust der Maschine führen könnten, ausschliessen. "Das damit verbundenen Kostenrisiko wäre für Airlines und Hersteller erheblich", so Hüttig gegenüber der ARD.

Bei den Simulator-Piloten handelt es sich um erfahrende A330-Kapitäne mit mehreren tausend Flugstunden auf diesem Maschinentyp. Beide Piloten stehen im Dienst großer europäischer Fluggesellschaften, einer ist als Ausbildungskapitän für diesen Flugzeugtyp tätig. Damit verfügten beide über deutlich mehr Flugerfahrung als die beiden Air France-Piloten, die zum Absturzzeitpunkt die Unglücksmaschine bei heftigem Unwetter steuerten. 

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk

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