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Sächsischer Korruptionsskandal intern schon länger bekannt als bisher angenommen

Archivmeldung vom 20.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der sächsische Korruptionsskandal ist intern schon wesentlich länger bekannt, als es bisher schien. Wie stern.de, das Internet-Magazin des Hamburger Magazins stern berichtet, wussten führende Mitarbeiter der Leipziger Wohnungsbaugesellschaft (LWB) schon seit Jahren von den Unregelmäßigkeiten in ihrem Unternehmen.

In einem Brief vom 14. Mai 2007 an die LWB-Geschäftsführung, der stern.de vorliegt, beklagen Mitarbeiter "entschieden das Wissen" von "Führungskräften unseres Unternehmens im Jahr 2005 und 2006". Zudem beschweren sich die Mitarbeiter über die Vertuschung der "Tatsache", dass der LWB-Justiziar Martin Klockzin "jahrelang Geldbeträge aus Immobilienverkäufen erhalten hat". Die LWB hatte sich erst auf öffentlichen Druck hin am Ende der vergangenen Woche von Klockzin getrennt und eine interne Untersuchung aller Geschäfte seit 1990 in Auftrag gegeben. Er war gegenüber stern.de zu keiner Reaktion bereit. Klockzin war 1994 niedergeschossen worden, überlebte schwer verletzt und konnte seine Arbeit schließlich wieder aufnehmen. Die Auftraggeber des Anschlags, zwei Geschäftsleute, hatten sich bei einem Immobiliengeschäft in der Leipziger Innenstadt hintergangen gefühlt. Klockzins Name taucht auch in den Akten des sächsischen Verfassungsschutzes auf, der jahrelang den Filz aus Politikern, Juristen und Geschäftsleuten untersucht hat.
"Von den Mauscheleien mit Immobilien wissen auch andere Mitarbeiter", wird eine ehemalige Sekretärin Martin Klockzins in der aktuellen Ausgabe des stern zitiert. Eine Sachgebietsleiterin der Abteilung Vermögensrecht soll einen besonderen "Kündigungsschutz" genießen, weil sie offen damit gedroht habe, sonst über andere Vorgänge auszusagen, so eine ehemalige LWB-Mitarbeiterin gegenüber stern.de. Dieses lange "Verschweigen" wolle ein Teil der Belegschaft nun nicht mehr hinnehmen, heißt es in dem Brief an die Geschäftsführung weiter. Mitarbeiter würden sich nun an den sächsischen Innenminister, Dr. Albrecht Buttolo (CDU), wenden.
Neben der internen Untersuchung beschäftigt sich auch eine siebenköpfige Gruppe aus Richtern des Oberlandesgerichtes Dresden mit der LWB. Sie überprüfen sämtliche Gerichtsentscheidungen im Zusammenhang mit dem Unternehmen. "Täglich treffen neue Kisten mit Akten ein", sagt eine der zuständigen Richterinnen, "noch ist nicht abzusehen wie viele das sind und wann diese Arbeit abgeschlossen ist."

Quelle: Pressemitteilung stern

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