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Bericht: Deutsches Schienennetz muss dringend erneuert werden

Archivmeldung vom 16.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Industriebrachen (Symbolbild)
Industriebrachen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Schienennetz der Deutschen Bahn muss einem Medienbericht zufolge dringend erneuert werden. Nötig sei eine "schnelle und umfassende Generalsanierung", heißt es in einem Bericht der DB Netz AG an den Aufsichtsrat, aus dem "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR zitieren.

Demnach werde ein "radikaler Kurswechsel" gebraucht - und 89 Milliarden Euro. Den drei Medien zufolge wird das mehr als 33.000 Kilometer große Streckennetz mit allen Brücken, Tunnel, Gleisen, Bahnübergängen, Stellwerken und Oberleitungen in dem Papier zum ersten Mal in einem Notensystem von 1,0 bis 5,99 bewertet. Die Deutsche Bahn soll sich selbst die Note 2,93 geben, wobei die Situation bereits ab der Note 3.0 ("mittelmäßig") als kritisch gilt. "Relativ kurze voraussichtliche Restlebensdauer" lautet dann der Befund für die Gleise und Weichen, Stellwerke und Brücken.

Und bei vielen Anlagen heißt das laut SZ, NDR und WDR im Netzzustandsbericht dokumentierte Ergebnis: mittelmäßig oder noch schlechter. Bei den Gleisen beträgt die Durchschnittsnote dem Medienbericht zufolge 3,07, bei den Weichen 3,15 und bei der Leit- und Sicherungstechnik (Stellwerke) sogar 3,59. 26 Prozent aller Weichen der Bahn sollen derzeit in einem schlechten, mangelhaften oder ungenügenden Zustand sein, ebenso elf Prozent aller Brücken, 22 Prozent der Oberleitungen, 23 Prozent der Gleise, 42 Prozent aller Bahnübergänge und 48 Prozent aller Stellwerke. Damit wäre die Infrastruktur der Bahn in deutlich schlechterem Zustand als etwa die Nachbarbahnen in Österreich oder der Schweiz, die seit Jahren bereits ein ähnliches Notensystem praktizieren. "Das deutsche Schienennetz ist in Teilen zu alt, zu störanfällig und bietet zu wenig Kapazität", heißt es laut SZ, NDR und WDR in dem internen Netzzustandsbericht, dazu kämen viele Baustellen "gerade auf den hochbelasteten Korridoren".

Etwa ein Zehntel ihres Netzes soll die Bahn als "hA+" bezeichnen, dabei handelt es sich um jene Strecken, auf denen die meisten Züge fahren. Ausgerechnet dieses Netz mit der höchsten Auslastung, das für die Bahn deshalb auch besonders relevant für Pünktlichkeit ist, ist den drei Medien zufolge in einem schlechteren Zustand als das Gesamtnetz. Während das Gesamtnetz auf einen Notendurchschnitt von 2,93 komme, werde der Zustand des Hochleistungsnetzes mit 3,01 bewertet, heißt es in dem Bericht. 31 Prozent der Anlage sollen als mittelmäßig gelten, 13 Prozent als schlecht und vier Prozent als mangelhaft oder noch schlechter. Bei den Nachbarbahnen ist dies genau umgekehrt. In der Schweiz sind die sogenannten "Topstrecken" und in Österreich das "Kernnetz" jeweils deutlich besser bewertet als das Gesamtnetz. Die Noten, so der Bericht an den Aufsichtsrat, "offenbaren die vorliegende Unterfinanzierung des Schienennetzes" in Deutschland.

"Bisherige Investitionsmittel waren nicht ausreichend. Eine schnelle und umfassende Generalsanierung sei daher nötig." Die Netz AG soll den Nachholbedarf auf rund 89 Milliarden Euro beziffern. Von einem "spürbaren finanziellen Mehraufwand" ist die Rede. Und davon, dass es für die erforderliche "schnelle und umfassende Generalsanierung" einen "radikalen Kurswechsel" brauche. Das Bundesverkehrsministerium teilte auf Anfrage der drei Medien mit, man kenne den Netzzustandsbericht. Bis 2029 gebe der Bund der Bahn insgesamt 86 Milliarden Euro für Sanierung und Instandhaltung des Netzes.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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