Caritas befürwortet Freiwilligkeit bei Wehr- und Zivildienst
In der Debatte, ob sich Deutschlands Verteidigungsfähigkeit nur über die Rückkehr zur Wehrpflicht sichern lässt, bezieht nun auch Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa klar Stellung für Freiwilligkeit. Zugleich fordert sie, den freiwilligen Wehrdienst in ein neues Optionsmodell mit Zivil- und Sozialdienst einzubetten.
"Die Zahl derer, die sich für einen freiwilligen Wehrdienst entscheiden,
wird nur dann ausreichend schnell steigen, wenn das Konzept des neuen
freiwilligen Wehrdienstes als integraler Bestandteil eines freiwilligen
Gesellschaftsjahrs für alle gestaltet wird", schreibt Welskop-Deffaa in
einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
(Mittwochausgabe).
"Es braucht einen Rechtsanspruch auf Förderung
jeder Freiwilligenvereinbarung. Es braucht ein staatlich finanziertes
Freiwilligengeld, das für Wehrdienstleistende als Sold nicht höher ist
als für Freiwilligendienstleistende im Altenheim", forderte sie. "Und es
braucht eine auffordernde Einladung und eine Beratung aller
Schulabgänger zu den drei Säulen, die das Gesellschaftsjahr tragen."
Aus
Sicht der Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes verdienen ein
Engagement für die äußere Sicherheit und ein Engagement für die soziale
Sicherheit gleiche politische und gesellschaftliche Wertschätzung. Sie
warnt davor, die "alten Hierarchien" zwischen Wehrdienst und
"Ersatzdienst" wiederzubeleben. Wenn sich Bundesfamilienministerin Karin
Prien (CDU) und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)
zusammensetzten "und im Bundeshaushalt 2025 die Weichen für eine
auskömmliche Finanzierung aller Freiwilligendienste" stellten, "dann
kann für den Schutz unserer Freiheit Freiwilligkeit zur attraktiven
Zauberformel werden".
Quelle: dts Nachrichtenagentur