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Umfrage: Fast 90 Prozent gegen Vorschläge des Rechtschreibrates

Archivmeldung vom 27.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Vorschläge des Rechtschreibrates, die dieser heute der Kultusministerkonferenz übergibt, können die Vorbehalte von Sprachfreunden gegen die Rechtschreibreform nicht ausräumen. Knapp 90 Prozent lehnen den Kompromißentwurf ab. Das ist das Ergebnis einer Leserabstimmung der DEUTSCHEN SPRACHWELT.

Die Sprachzeitung hatte ihre Leser dazu aufgerufen, über die künftige Rechtschreibung des Blattes zu entscheiden. Für die bisher verwendete, unreformierte Schreibweise entschieden sich 88,5 Prozent, für die vom Rechtschreibrat reformierte Reform lediglich 11,5 Prozent der Leser.

Der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz, zeigte sich über das eindeutige Ergebnis erfreut: "Ich bin froh, daß wir nicht umstellen müssen. Das Urteil unserer Leser ist uns Verpflichtung, deswegen werden wir bei der bewährten Rechtschreibung bleiben. Unsere Leser sind besonders gut über die zahlreichen Schwachstellen der Reform unterrichtet. Es ist ihnen auch klar, daß die Vorschläge des Rechtschreibrates nur unbedeutende Verbesserungen bringen."

Wie schwach die Leistung des Rates ausfällt, zeigt eine ausführliche Bewertung, die die DEUTSCHE SPRACHWELT heute unter http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/rechtschreibrat.shtml veröffentlicht hat. Die Voraussetzungen für die Arbeit des Rates seien schlecht gewesen, etwa die einseitige Besetzung mit Reformbefürwortern, die eingeschränkte Tagesordnung oder die Befangenheit der Gutachter. Inhaltlich habe der Rat nur wenige Mängel beseitigt. Die vielen nun möglichen Varianten verwirrten Schüler und Lehrer. Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen habe der Rat erst gar nicht behandelt.

Unterdessen ruft der Dichter Reiner Kunze in der neuesten Ausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT, die zur Leipziger Buchmesse erscheint, zur Erhaltung der herkömmlichen Rechtschreibung auf: "Wenn das Volk weitere zehn oder zwanzig Jahre warten muß, bis es wieder der Souverän sein darf, werden wir tun, was wir können, damit die hochentwickelte Schreibung, die bis 1996 verbindlich war, nicht in Vergessenheit gerät."

Quelle: Pressemitteilung DEUTSCHE SPRACHWELT

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