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EKD kritisiert Kontaktaufnahme mit totem Uwe Barschel in RTL-Doku

Archivmeldung vom 24.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cover des Buches "Der Doppelmord an Uwe Barschel "
Cover des Buches "Der Doppelmord an Uwe Barschel "

Die RTL-Doku "Das Medium", bei der am 31. Oktober die Schweizer Hellseherin Kim-Anne Jannes Kontakt zum toten CDU-Politiker Uwe Barschel aufnehmen will, stößt auf Ablehnung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Besonders der Sendetermin, der auf den Reformationstag fällt, wird von der Kirche kritisiert.

"In der Platzierung der Sendung sehe ich ein mangelndes Bewusstsein für die Bedeutung des Reformationstags. Und ich wünsche mir, dass dieses Bewusstsein auch bei RTL stärker ist", sagte EKD-Medienbeauftragter Markus Bräuer der "Leipziger Volkszeitung". Er kenne die Sendung "Das Medium" zwar noch nicht und könne sich nur auf Grund der Informationen äußern, die bereits vorliegen. Allerdings sei der Reformationstag als Sendetermin unpassend. "Der Reformationstag steht für die Verbindung von Glaube und Vernunft. Eine Hellseherin, die Kontakt mit den Toten zu haben behauptet, erscheint mir im 21. Jahrhundert überholt", kritisiert Bräuer.

Grundsätzlich gelte für Christen, dass sie auch über die Grenze des Lebens hinaus auf die Gnade Gottes vertrauen, der Lebende und Verstorbene miteinander verbindet. "Eine Kontaktaufnahme einer Hellseherin mit einem Verstorbenen ist damit nicht zu verbinden", kritisierte Bräuer. Die Würde des Menschen gelte auch über das irdische Leben hinaus. Im Fall von Uwe Barschel sei seit dem Moment seines Todes darauf wenig Rücksicht genommen worden. "Schon deshalb ist das Thema besonders schwierig. Aber ich mag nicht darüber urteilen, wenn die Witwe von Uwe Barschel zur Bewältigung ihrer Trauer Wege geht, die ich nicht unterstützen kann."

Der frühere Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Uwe Barschel, war 1987 in einem der größten Polit-Skandale der bundesdeutschen Geschichte verwickelt. Er hatte im Wahlkampf seinen SPD-Widersacher bespitzeln und denunzieren lassen und mit seinem "Ehrenwort" öffentlich alles abgestritten. Wenige Tage später, am 11.Oktober 1987, wurde Barschel tot in einer Badewanne des Genfer Hotels Beau Rivage gefunden. Bis heute sind die Todesumstände ungeklärt. In der RTL-Sendung will die Hellseherin Kim-Anne Jannes nun versuchen, in Anwesenheit der 63-jährigen Witwe des CDU-Politikers, Freya Barschel, Kontakt mit dem Verstorbenen aufzunehmen.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

 

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