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Ältere fahren anders – nicht schlechter: Neues Buch über die Rolle älterer Verkehrsteilnehmer

Archivmeldung vom 17.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Elisabeth Patzal  / pixelio.de
Bild: Elisabeth Patzal / pixelio.de

Ältere Verkehrsteilnehmer fahren nicht schlechter als Jüngere, sie fahren anders. Das sagen Wissenschaftler der Universität Bonn in einer fachübergreifenden Veröffentlichung mit dem Titel: „Ältere Verkehrsteilnehmer – Gefährdet oder gefährlich?“. Der Titel ist Programm – das Autorenteam beleuchtet die Frage aus unterschiedlichen Perspektiven und bietet Lösungen für den Alltag älterer Menschen im Straßenverkehr an.

Junge Autofahrer fordern Führerscheinprüfungen im Alter, nach Berichten über zum Teil spektakuläre Unfälle mit Senioren. Ob dies berechtigte Forderungen sind, klärt eine Publikation des Zentrums für Evaluation (ZEM) der Universität Bonn. Psychologen, renommierte Altersforscher, Mediziner und Städteplaner fassen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit in einem Fachbuch zusammen. Sie betrachten die Frage nach der Rolle von Senioren im Straßenverkehr frei von Vorurteilen und aus unterschiedlichen Perspektiven.

„Mobilität bedeutet besonders für Senioren ein hohes Maß an Lebensqualität“, sagt Dr. Kristina Kocherscheid. Die Diplompsychologin vom Zentrum für Alternskulturen (ZAK) betont, dass Senioren tatsächlich viel öfter Opfer als Täter im Straßenverkehr sind. Aus diesem Grund spricht sie sich gegen starre Altersüberprüfungen aus, da der Alterungsprozess immer individuell verläuft.

„Ohne Frage haben viele ältere Verkehrsteilnehmer altersbedingte Einbußen“, weiß die Expertin. Sie sehen schlechter, ihre Motorik lässt nach und verschiedene Medikamente führen zu Nebenwirkungen, die sich auf ihre Fahrtüchtigkeit auswirken können. „Trotz dieser Einschränkungen werden Ältere aber oft unterschätzt und entwickeln Strategien um diese zu kompensieren“, sagt Kocherscheid. So fahren sie eher tags als nachts und meiden Fahrten bei schlechtem Wetter. „Sie sind sich im Klaren darüber, dass sie Schwächen haben und passen sich an“, sagen die Herausgeber der interdisziplinären Publikation, Professor Dr. Georg Rudinger und Dr. Kristina Kocherscheid.

Ziel der Autoren ist, die Mobilität und die Selbstständigkeit von Senioren so lange wie möglich zu erhalten. Aus diesem Grund befassen sie sich mit altersgerechter Städte- und Raumplanung. Barrierefreiheit und benutzerfreundliche öffentliche Verkehrsmittel spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Experten sind sich einig, wie wichtig es ist, generationsübergreifende Konzepte und gleichzeitig Handlungsempfehlungen mit praktischen Tipps zu entwickeln. Dabei sollten Senioren selber in die Planung mit einbezogen werden, damit die Konzepte auch ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht werden.

Die Experten empfehlen die Gründung von Netzwerken, bestehend aus Seniorenbüros, Fahrlehrern und Hausärzten. Sie könnten geeignete Schulungen und Trainings für Senioren durchführen und damit deren Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Eine wichtige Rolle spielt der Hausarzt, der die Senioren individuell über krankheitsbedingte Gefahren und über mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten informiert. Als erster Ansprechpartner trägt er dazu bei, dass Tipps der Alternsforscher ankommen und auch angenommen werden. So können Menschen noch bis ins hohe Alter mobil bleiben und ein großes Stück Lebensqualität erhalten.

Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

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