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Deutsche deutlich glücklicher als 2018

Archivmeldung vom 23.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Glücklich?
Glücklich?

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine überwiegende Mehrheit der Deutschen (78%) ist nach eigenem Bekunden derzeit glücklich. In keinem anderen Land ist das persönliche Glücksempfinden der Menschen im Vergleich zum letzten Jahr stärker angestiegen als in Deutschland, so das Ergebnis einer internationalen Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos, die in 28 Ländern weltweit durchgeführt wurde.

Vor einem Jahr bezeichneten sich nur etwa zwei Drittel aller erwachsenen Bundesbürger (68%) als sehr oder zumindest ziemlich glücklich. Global gesehen nimmt die Anzahl glücklicher Menschen dagegen ab.

Deutschland auf Platz 7 im Ranking der glücklichsten Länder

Nur knapp jeder sechste Deutsche (17%) fühlt sich aktuell nicht besonders glücklich. Der Anteil an Personen, die momentan überhaupt nicht glücklich sind, ist hierzulande sogar noch deutlich geringer (4%). Im internationalen Ranking der glücklichsten Länder der Erde nimmt Deutschland damit einen der vorderen Plätze ein und rangiert auf Platz 7 von insgesamt 28 untersuchten Nationen.

Australier und Kanadier am glücklichsten

Am glücklichsten sind jedoch die Australier und Kanadier. Jeweils 86 Prozent der Erwachsenen bezeichnen sich dort insgesamt gesehen als glücklich, fast jeder Dritte (28% und 29%) sogar als sehr glücklich. Trotz Brexit-Chaos folgen die Briten im internationalen Glücksranking dicht dahinter auf Platz 3 (83%). Auch hier sind die Menschen im Durchschnitt glücklicher als noch im Vorjahr.

Weltweit nimmt das Glück ab - vor allem in (Latein-)Amerika

Global gesehen nimmt der Anteil an Erwachsenen, die sich selbst für glücklich halten, dagegen eher ab. Zwar bezeichnen sich immer noch fast zwei Drittel aller Befragten weltweit (64%) als glücklich, verglichen mit der letzten Erhebung im Februar 2018 ist dieser Wert allerdings um sechs Prozentpunkte gesunken - gegenüber dem Jahr 2011 sogar um ganze 13 Prozentpunkte.

Vor allem in den (latein-)amerikanischen Ländern ist das Glücksempfinden der Menschen seit 2018 rapide zurück gegangen. In Argentinien (-22), Chile (-21) und Brasilien (-12) sogar im zweistelligen Bereich, in den Vereinigten Staaten in etwas geringerem Maße (-3). Am unglücklichsten sind derzeit die Befragten in Argentinien (34%), Spanien (46%) und Russland (47%) - in diesen Ländern gibt aktuell in nur eine Minderheit an, sehr oder ziemlich glücklich zu sein.

Gesundheit macht uns am glücklichsten

Gefragt nach den Dingen, die den Menschen in ihrem Leben die größte Freude bereiten, rangiert Gesundheit und körperliches Wohlempfinden unangefochten auf Platz 1 (55% Zustimmung weltweit). Häufig genannt werden außerdem die eigenen Kinder und die Beziehung mit dem Partner/der Partnerin (jeweils 48%) sowie das Gefühl, dass das eigene Leben einen Sinn hat (47%). Auch in Deutschland ist die eigene Gesundheit die wichtigste Quelle des Glücks (50%). Die eigenen Kinder (37%) werden hierzulande dagegen deutlich seltener genannt als im globalen Durchschnitt.

Dr. Robert Grimm, Leiter der Ipsos Sozial- und Politikforschung, sieht im zunehmenden Glück der Deutschen auch eine Reaktion auf zusehends komplexer werdende Lebensrealitäten: »Die Deutschen sind ein glückliches Volk und das trotz schwächelnder Konjunkturdaten, einer weiterhin unklaren innenpolitischen Lage und etlichen geopolitischen Konflikten an Kanal- und Atlantikküste. Wir sehen der Zukunft gelassen entgegen - eventuell auch als positive Trotzreaktion auf die nicht enden wollenden Schreckensnachrichten, die uns tagtäglich über die Medien erreichen.«

Methode:

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie »Global Happiness Study: What makes people happy around the world« und wurden zwischen dem 24. Mai und dem 07. Juni 2019 erhoben. Bei der Online-Umfrage wurden insgesamt 20.327 Personen aus 28 Ländern interviewt. Zu diesen Ländern gehören Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Spanien, Südafrika, Südkorea, die Türkei, Ungarn sowie die Vereinigten Staaten von Amerika.

In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Spanien und den USA wurden jeweils etwa 1000 Personen befragt. In den anderen untersuchten Ländern umfasste die Stichprobe etwa 500+ Personen.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt. In 15 der 28 untersuchten Ländern ist die Internetdichte groß genug, um die Stichproben als repräsentativ für die nationale Bevölkerung anzusehen - darunter auch Deutschland.

Brasilien, Chile, China, Indien, Kolumbien, Malaysia, Mexiko, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Serbien, Südafrika und die Türkei haben eine niedrigere Internetdichte. Diese Stichproben sollten daher nicht als bevölkerungsrepräsentativ angesehen werden, sondern repräsentieren stattdessen den wohlhabenderen Teil der Bevölkerung, die aufstrebende Mittelklasse. Diese stellt allerdings eine wesentliche soziale Gruppe dar, wenn es darum geht, diese Länder verstehen zu lernen.

Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch die computerbasierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.

Quelle: Ipsos GmbH (ots)

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