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Studie zu Teilzeit-Stellen: Junge Ehefrauen werden diskriminiert

Archivmeldung vom 11.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Junge Frauen werden auf dem Arbeitsmarkt für Teilzeit-Stellen spürbar diskriminiert - zumindest dann, wenn sie verheiratet und kinderlos sind, oder wenn sie noch kleine Kinder haben. Das ergab eine Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Bewerben sich Frauen mit dem gleichen Profil dagegen auf eine Vollzeit-Stelle, lasse sich eine solche Benachteiligung nicht feststellen. Das haben Forscher der englischen Universität Warwick, der Universität Linz in Österreich und der Berner Fachhochschule in der Schweiz herausgefunden, die insgesamt rund 9.000 fiktive Bewerbungen auf Stellen für Sekretär/Innen und Buchhalter/Innen im deutschsprachigen Raum verschickten. Laut den Unterlagen waren sämtliche Bewerber für die Stellen qualifiziert und genau 30 Jahre alt. Die Wissenschaftler hätten ausgewertet, wie viele Bewerber es in die nächste Runde schafften und zum Gespräch eingeladen wurden.

Die bei Weitem schlechtesten Aussichten hätten demnach die kinderlosen, verheirateten Frauen, die sich auf eine Teilzeit-Stelle bewerben, heißt es in der Studie. Ihre Chancen auf eine Einladung zum Interview hätten lediglich bei knapp 13 Prozent gelegen. Bewarben sich Frauen in der gleichen Familiensituation auf eine Vollzeit-Stelle, seien ihre Chancen gestiegen - und zwar auf über 19 Prozent. Sie hätten damit kaum schlechtere Aussichten gehabt als bei anderen jungen Bewerberinnen für Vollzeit-Stellen - ob Single oder bereits mit älteren Kindern. Den Unterschied macht nach Einschätzung der Forscher die Signalwirkung. Wer sich auf eine Vollzeit-Stelle bewerbe, der signalisiere seinem künftigen Arbeitgeber, dass er für die nötige Kinderbetreuung gesorgt habe. Bewerber für Teilzeit-Stellen dagegen zeigten den "Wunsch, familiäre Verpflichtungen mit der Arbeit zu vereinbaren", heißt es in der Studie, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Und dieser Wunsch gehe zu Lasten der Arbeit, so fürchten offenbar so manche Arbeitgeber. Die besten Aussichten zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden hatten der IZA-Studie zufolge Mütter von etwas älteren Kindern (sieben und neun Jahre alt), die sich auf eine Teilzeit-Stelle bewarben. Ihre Chancen hätten bei über 27 Prozent gelegen. Offenbar gingen die potenziellen Arbeitgeber davon aus, dass der Teilzeit-Spagat zwischen Beruf und Familie mit Kindern, die "aus dem Gröbsten heraus" sind, gut zu meistern sei. Zudem dürften sie die "Gefahr" einer weiteren Schwangerschaft bei einem so großen Altersabstand eher gering einschätzen, so die Forscher weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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