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Mehr Unfälle nach Umstellung auf Sommerzeit

Archivmeldung vom 28.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Wieder perlt die Kritik am umstrittenen europäischen Sommerzeitmanagement an den politischen Entscheidern ab. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (29. / 30. März) werden um 2.00 Uhr die Uhren wieder um eine Stunde auf 3.00 Uhr vorgestellt. Seit 34 Jahren geht das jetzt so. Für viele Menschen bedeutet die uhrzeitmäßig verordnete Sommerzeit einen gravierenden Eingriff in ihren Bio-Rhythmus. In Folge dessen kann auch die Fahrtauglichkeit beeinträchtigt werden.

Schlafdefizit, Temperaturanstieg und zunehmender Freizeitverkehr, diese Kombination begünstigt offenbar den Anstieg des Verkehrsunfallrisikos, vermutet der ACE Auto Club Europa. Dabei stützt sich der Club auf Angaben des Statistischen, denen zufolge immer nach der Umstellung auf die Sommerzeit ein teils deutlicher Anstieg der Zahl schwerer Verkehrsunfälle verzeichnet wurde. Der ACE zitiert zudem Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), wonach jeder vierte Unfall in Deutschland auf Sekundenschlaf zurückzuführen ist.

Der ACE hat im Zuge der Auswertung amtlicher statistischer Daten herausgefunden, dass es in den letzten Jahren fast durchgängig in der Woche nach der Zeitumstellung zu einer Häufung folgenschwerer Verkehrsunfälle mit Personenschaden gekommen ist. Im Vergleich mit dem Unfallgeschehen sieben Tage vor der Umstellung auf die Sommerzeit zeigt sich ein Anstieg der Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent. Wenige Unterbrechungen dieses Trends führt der ACE auf ein schwächeres Verkehrsaufkommen infolge schlechten Wetters zurück.

Während im Jahr 2010 vor dem Beginn der Sommerzeit eine Warmwetterphase zu verstärkter Mobilität einlud, bewirkte wenige Tage nach der Umstellung der Uhren eine nasskalte Wetterfront mit Schnee- und Graupelschauern eine Abnahme des Freizeitverkehrs.

Laut ACE belegen mehrere Untersuchungen von Krankenkassen, dass fast jeder zweite Deutsche nach der Umstellung auf die Sommerzeit unter Schlafproblemen leidet. Zwischen vier und 14 Tagen benötigt der menschliche Körper, um seinen Schlafrhythmus auf die neuen Verhältnisse einzustellen. Mag die um eine Stunde vorgestellte Uhr auch mehr Licht am Abend bringen – die Umstellung im Frühjahr fällt in jene Zeit, in der sich der menschliche Organismus nach der dunklen Jahreszeit wieder auf Sommerbetrieb umstellt. Natürliche Frühaufsteher haben unter der Umstellung weniger zu leiden als sogenannte Eulentypen, deren natürlicher Biorhythmus erst später am Tag auf Touren kommt.

Müdigkeit ist wie Trunkenheit

Krankhafte Schlafstörungen wie die sogenannte Schlafapnoe erhöhen das Unfallrisiko im Straßenverkehr auf das Zwei- bis Siebenfache, berichtet der Club unter Berufung auf Studien von Fachmedizinern. Damit ist die Unfallursache „Müdigkeit“ von der Gefährlichkeit her mit Alkohol und Drogen gleichzusetzen. Wer unter dauerhaften Schlafstörungen leidet, sollte ärztlichen Rat in Anspruch nehmen, rät der ACE.

Um die negativen Auswirkungen der Zeitumstellungen gering zu halten, empfiehlt der ACE außerdem, sich häufig an der frischen Luft aufzuhalten. Dadurch wird die Produktion des Aktivitätshormons Serotonin gefördert. Auch der vermehrte Verzehr von vitaminhaltigem Obst und Gemüse sorgt dafür, dass die Auswirkungen der Zeitumstellung glimpflich ablaufen. Zudem unterstützt der ACE den Aufruf des DVR an alle Verkehrsteilnehmer, in den Tagen nach der Zeitumstellung besonders konzentriert und aufmerksam unterwegs zu sein.

Quelle: ACE Auto Club Europa

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