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NRW-Innenministerium bestätigt: Polizeimunition in falsche Hände gelangt

Archivmeldung vom 02.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Munition (Symbolbild)
Munition (Symbolbild)

Foto: FOTO:FORTEPAN / Budapest Főváros Levéltára
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Besonders durchschlagskräftige Munition der nordrhein-westfälischen Polizei ist in falsche Hände gelangt. Das bestätigte eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums dem WESTFALEN-BLATT.

Die Munition, die eigens für die nordhrein-westfälischen Spezial-Einsatz-Kommandos (SEK) hergestellt worden war, wurde vor geraumer Zeit bei einer Razzia in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Oberstaatsanwältin Claudia Lange von der Staatsanwaltschaft Schwerin sagte, man habe sie bei Marko G. entdeckt. Der 49-Jährige war ein zentrales Mitglied der "Prepper"-Gruppe "Nordkreuz". Als "Prepper" (englisch: to prepare, vorbereiten) werden Menschen bezeichnet die innere Unruhen, Umstürze oder Naturkatastrophen erwarten.

Zwei Mitglieder der Gruppe "Nordkreuz", der Privatleute, Polizisten und Soldaten angehörten, sollen sich auf die Tötung politischer Gegner vorbereitet und eine Todesliste aufgestellt haben. Gegen sie ermittelt die Generalbundesanwaltschaft. Marko G. gilt als Zeuge.

Ministeriumssprecherin Leoni Möllmann: "Unter welchen Umständen die Munition in die falschen Hände gelangt ist, wissen wir noch nicht. Das ermitteln die Staatsanwaltschaft Schwerin und das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern." Mögliche dienstrechtliche Konsequenzen könnten erst nach Abschluss der Ermittlungen gezogen werden.

Marko G. war Soldat, bevor er Polizist wurde und zum SEK Mecklenburg-Vorpommern ging. Nachdem er ins Fadenkreuz von Ermittlungen geriet, fanden Polizisten beim ihm eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer, Gewehre, Pistolen und 55.000 Schuss Munition - darunter auch solche aus NRW. Oberstaatsanwältin Claudia Lange: "Über die Chargennumer auf den Packungen konnten wir feststellen, dass sie für die Polizei in Nordrhein-Westfalen hergestellt worden war." Eine weitere Eingrenzung, etwa von welchem SEK sie stamme, sei nicht möglich.

Außerdem wurde auf dem Handy von Marko G. ein Bild Adolf Hitlers mit "Happy Birthday" gefunden, das Marko G. am 20. April 2017, dem Geburtstag Hitlers, verschickt hatte. Die Verbindung zwischen nordrhein-westfälischen Polizisten und Marko G. könnte der private Schießplatz "Großer Bockhorst" in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) sein, wo sowohl Spezialeinhaiten aus NRW als auch der SEK-Beamte Marko G. trainierten. Ob er die Munition direkt von seinen Kollegen bekam, oder ob das über den Schießtrainer Frank T. von der Firma "Baltic Shooters" lief, die dort Trainings anbot - dazu gibt es von den Ermittlern noch keine Auskünfte. Ein Bielefelder Beamter sagte dem WESTFALEN-BLATT, man habe seinerzeit bei Frank T. Munition gegen solche getauscht, die sich besser für das Training geeignet habe. Ob das stimmt, ist unklar.

Marko G., der inzwischen suspendiert ist, wurde im Dezember vom Landgericht Schwerin wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft in Revision gegangen ist. Sie nimmt G. nicht ab, dass er die Munition nur "privat" gesammelt habe. Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer erklärt, Marko G. habe Waffen und Munition beschafft, um sich mit "Nordkreuz"-Mitgliedern auf den "Tag X" vorzubereiten.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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