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Kirchenrechtler setzt auf "Synodalen Weg" als Reformimpuls für katholische Kirche

Archivmeldung vom 25.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller sieht im "Synodalen Weg" der katholischen Kirche in Deutschland einen wichtigen Reformimpuls.

"Die Beschlüsse des Synodalen Wegs zu Machtkontrolle, zur Reform einer naturrechtlich fixierten und von Verboten bestimmten Sexualmoral, zu einer lebensdienlichen Existenzform des Priesters und zur Überwindung der Diskriminierung von Frauen werden hoffentlich mit einer großen Mehrheit reformwilliger deutscher Bischöfe einschneidende Änderungen im weithin männerbündisch korrumpierten System der katholischen Kirche anstoßen", schreibt Schüller in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger".

Ende September wollen die rund 230 Delegierten in Frankfurt am Main zu ihrer zweiten Synodalversammlung zusammentreten und eine Reihe von Beschlussvorlagen in erster Lesung beraten. "Viel Zeit hat die katholische Kirche nicht mehr zu verlieren. Die Kirchen vor Ort müssen Rom das Tempo der Veränderung diktieren", schreibt Schüller.

Schüller trat der Kritik seines Bonner Kollegen Norbert Lüdecke entgegen, der im Synodalen Weg lediglich eine Simulation von Teilhabe und Mitbestimmung der Laien in der katholischen Kirche sieht und von einer "Reformattrappe" spricht. Alle Lehren und Normen der Kirche seien "zeitbedingt, damit auslegungsbedürftig und veränderungsfähig", hält Schüller dagegen. Lüdeckes "geschlossenem Denksystem" fehle "jeglicher Sinn für die Differenz zwischen proklamierter Lehre und promulgiertem Recht der Kirche einerseits, der Lebens- und Rechtswirklichkeit aller Gläubigen andererseits - und die sich daraus ergebenden Dynamiken". Auch Schüller kritisiert die kirchenrechtliche Konstruktion des Synodalen Wegs, dessen Beschlüsse für die Bischöfe nicht bindend sind, fragt aber: "Was wären denn inhaltlich die Alternativen zum Synodalen Weg, wenn man in der Kirche zumindest im Kampf gegen Missbrauch - um der gequälten Kinder und Jugendlichen - vorankommen will?" Praktisch und theologisch reiche es nicht, das "System Kirche" zu demaskieren und die Kirchenmitglieder zu desillusionieren - so wichtig die Realitätswahrnehmung sei, betont Schüller. Wer in Lüdeckes neuem Buch "Die Täuschung" nach Lösungsansätzen schaue, werde "nichts finden außer der Überlegung, dem System der alten Männer Geld (Kirchensteuer) oder Lebenszeit (ehrenamtliches Engagement) zu entziehen". Für diejenigen, die weiter in der Kirche ihren Glauben leben wollen, seien "solche 'Empfehlungen' Steine statt Brot".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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