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Umfrage: Immer mehr Deutsche wollen zurück in die Achtzigerjahre

Archivmeldung vom 23.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

"Früher war alles besser": Wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt, denken das immer mehr Deutsche. Vor eineinhalb Jahren waren 26 Prozent der Befragten dieser Meinung, nun sind es schon 41 Prozent. Wie Holger Geißler, YouGov-Head of Research, im Sputnik-Interview, sehnen sich die Deutschen vor allem nach mehr Ruhe.

Das Ergebnis der Mitte August vorgenommenen Umfrage bezeichnet Holger Geißler, Vorstandmitglied von YouGov, erstaunlich:

"Wir vergleichen die aktuellen Werte mit dem März 2015. Damals waren es 26 Prozent und jetzt sind es 41 Prozent, die sagen ‚Früher war alles besser‘“, stellte er im Gespräch mit Sputnik-Korrespondent Bolle Selke fest. „Im März 2015 war zum Beispiel die Germanwings-Katastrophe, was ja auch schon für Aufsehen gesorgt hat. Heute haben wir aber das Thema der Anschläge in Europa, Türkei und in Deutschland, Terror, die permanente Angst, Brexit, Eurokrise… Das sind sicherlich die Themen, die das Gefühl machen, dass es früher besser war. Das Leben wird auch einfach immer schneller. Auch das ist ein Gefühl, dass aktuell sehr präsent ist."

Wovon reden also die Befragten wenn sie von „früher“ sprechen? Auch darüber gibt die YouGov-Umfrage Auskunft. Denn die Befragten wurden auch gebeten, für verschiedene Jahrzehnte anzugeben, ob es „Menschen wie sie“ zu jener Zeit besser oder schlechter hatten als heute. Als besonders positiv gelten dabei vor allem die Siebziger-, Achtziger- und Neunziger-Jahre. Die besten Ergebnisse bekommen aber die Achtziger-Jahre, wie Geißler erläutert:

"Man muss natürlich sagen, die Erinnerung verklärt sich ja ganz stark. Im Moment haben tatsächlich die meisten Personen sehr positive Erinnerungen an die Achtziger-Jahre. Da schien die Welt noch deutlich besser und überschaubarer gewesen zu sein. Die Leute haben so Dinge wie Perestroika als politisch positiv empfunden. Die Musik, die immer noch präsent ist, und die Mode auch. Es kristallisiert sich letztendlich jetzt so raus, dass die Achtzigerjahre die Zeit ist, in die man sich jetzt gerade hinbeamen würde, wenn man das könnte."

Der Unterschied bei der Umfrage zwischen neuen und alten Bundesländern war laut Holger Geißler überraschenderweise nicht signifikant. Das spräche noch einmal dafür, dass es tatsächlich ein deutschlandweites Thema sei und dass es in Ostdeutschland nicht komplett andere Themen seien, als in Westdeutschland. Diese übergreifende Wahrnehmung sei tatsächlich ein bundesweites Phänomen.

Als einen der Hauptgründe, warum so ein großer Teil der Deutschen mit der aktuellen Situation unzufrieden ist, nennt Geißler das omnipräsente Gefühl von zunehmender Geschwindigkeit heutzutage:

"Ich glaube, die Deutschen vermissen ein bisschen Ruhe, Gelassenheit und auch mal einen Moment der Muse. Es gibt dieses Gefühl, dass immer alles schneller wird, dass sich die Katastrophen quasi gegenseitig abwechseln“, so der Experte. „Das liegt auch daran, dass man nun mit so einem Smartphone medial alles ständig mitbekommt und persönlich diese Momente der Ruhe gar nicht mehr bekommt. Selbst das Thema Urlaub ist ja jetzt relativ stark geprägt von diesen Fragen. Viel weniger Deutsche fliegen jetzt in die Türkei, nach Ägypten oder andere große Urlaubsländer. Auch daran sieht man, dass dieses Thema Terror, Angst und das etwas passieren kann sehr präsent ist."

41 Prozent gaben bei der YouGov-Umfrage an, dass sie denken, früher sei alles besser gewesen. 47 Prozent sagten, dass es früher genauso gut oder schlecht war wie heute. Und nur wenige vier Prozent sind der Meinung, dass früher alles schlechter war.

Diese Grundstimmung zieht sich zwar durch alle Altersgruppen, doch bei den 50- bis 59-Jährigen ist der Anteil derer, die sagen, dass früher alles besser war mit 51 Prozent besonders hoch, und unter den 18- bis 29-Jährigen mit 30 Prozent deutlich niedriger."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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