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Kardinal Marx spricht auf der Weltversammlung: Religion muss dem Frieden dienen

Archivmeldung vom 20.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kardinal Reinhard Marx (2018)
Kardinal Reinhard Marx (2018)

Bild: Screenshot Youtube Video: "10 Jahre Kardinal Reinhard Marx in München" / Eigenes Werk

Mit einem eindringlichen Appell an die Religionen, sich für Frieden und Dialog einzusetzen, hat sich heute (20. August 2019) der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an die rund 1.000 Teilnehmer der Weltversammlung "Religions for Peace" in Lindau gewandt.

Anlässlich der Auftaktveranstaltung des internationalen Treffens, das noch bis Freitag dauert, fragte Kardinal Marx: "Dem Zeugnis der Religionen kommt angesichts der weltweiten Bewegungen eine besondere Bedeutung zu. Sind sie Kräfte des Friedens oder des Unfriedens? Dienen sie der Versöhnung oder der Verhärtung einzelner Perspektiven? Fördern sie Begegnung, Dialog und freundschaftliches Zusammenleben oder tragen sie zu Misstrauen und Abgrenzung bei?"

Der welthistorische Prozess, der als Globalisierung bezeichnet werde, biete Chancen, aber auch Risiken. Die zentrale Frage sei, ob die globale Vernetzung dem Frieden diene. Dies sei nicht automatisch der Fall, so Kardinal Marx, vielmehr müsse der Prozess am Ziel wachsenden Friedens ausgerichtet werden, "damit die Chancen, die sich global bieten, zum Wohl der gesamten Menschheitsfamilie genutzt werden können". Bedrängend sei, dass die Welt immer häufiger den Verlockungen mehr oder weniger homogener Zivilisationsräume zu erliegen drohe. "In großen Teilen der muslimisch geprägten Welt gewinnen Bewegungen an Zulauf, die die Einheit von Staat, Gesellschaft und Religion propagieren. In Indien gibt es starke Kräfte, die den Hinduismus als - die Anderen ausgrenzende - Staats- und Gesellschaftsdoktrin etablieren wollen. Und in Europa wird neuerdings wieder die Identität unseres Kontinents als rein 'christliches Abendland' beschworen - und zwar nicht um die christlichen Grundlagen und Wurzeln der Gesellschaften zu betonen, sondern um andere Religionen an den Rand zu drängen", sagte Kardinal Marx.

Er fügte hinzu: "Wenn Religionen sich von den Kräften der Homogenisierung und Abgrenzung in den Dienst nehmen lassen, werden sie zu Staats- oder Kulturideologien. Sie beschädigen sich damit selbst - und mehr noch: sie ermöglichen sogar Ungerechtigkeit und Unfrieden. Dieser Gefahr dürfen gerade wir, die Repräsentanten der Religionen, nicht erliegen, sondern müssen ihr widerstehen." Von Lindau erhoffe er sich ein Zeichen, dass sich die Religionen "nicht für politisch-kulturelle Zwecke instrumentalisieren lassen, die Identität durch Homogenität und Exklusivität erreichen wollen! Wir stehen auf der Grundlage unserer jeweiligen Religion für Offenheit und Miteinander, für Dialog und Kooperation - und dienen so dem Frieden", so Kardinal Marx.

Hintergrund

Die Initiative "Religions for Peace" wurde vor 50 Jahren gegründet. 2019 findet die alle fünf Jahre abgehaltene Weltversammlung erstmals in Deutschland statt. Hauptsitz der Allianz religiöser Gemeinschaften ist New York. Das Treffen in Lindau steht unter dem Motto "Caring for Our Common Future - Advancing Shared Well-Being" ("Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen - das Gemeinwohl für alle fördern"). Seit 1973 ist die Allianz als Nicht-Regierungsorganisation bei den Vereinten Nationen anerkannt und beschäftigt sich mit Konflikttransformation, sozialem Zusammenhalt, wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz.

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz (ots)

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