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Großraumbüros beeinflussen Kleidung von Frauen

Archivmeldung vom 12.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Managerin: Meist in teurer Kleidung.
Managerin: Meist in teurer Kleidung.

Bild: Konstantin Gastmann, pixelio.de

Moderne Großraumbüros beeinflussen die Art und Weise, wie Frauen sich für die Arbeit kleiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der britischen Anglia Ruskin University durchgeführte Studie unter rund 1.000 weiblichen Bediensteten. Führungskräfte würden demnach vornehmlich auf teure Kleidung setzen, während Untergebene vorwiegend in Strickjacken im Büro erscheinen, um den Vorgesetzten Wertschätzung zukommen zu lassen.

Hierarchien im Blickpunkt

Analysiert wurden die Kleidungsstile von Bediensteten einer staatlichen Behörde, die im Zuge einer Neugliederung aus sechs einzelnen Gebäuden in ein Großraumbüro umgezogen sind. Die Architektur des neuen Büroraumes zielt darauf ab, Hierarchien innerhalb der Behörde zu verflachen. Laut den Forschern ist die Studie die erste ihrer Art.

"Frauen in höheren Positionen tragen gerne Designerkleidung, ihre Untergebenen kleiden sich bewusst schlichter", wie Forschungsleiterin Alison Hirst erklärt. "Sie wollen sich nicht als jemand kleiden, der sie nicht sind." Während Frauen in unteren Ebenen des Anstellungsverhältnisses auf Schlichtheit setzen und nicht auffallen wollten, setzt die Führungsebene auf Blazer und gehobene Garderobe, wie Hirst zusammenfasst.

Auf dem Präsentierteller

Als Faktor für die Kleidungswahl von Frauen ist laut Hirst auch die offenere Raumstruktur von Großraumbüros anzusehen: Diese führe dazu, dass sich Frauen von Kollegen eher beobachtet fühlen, als würden Wände die einzelnen Abteilungen trennen. "Für manche bedeutet das eher ein Gefühl von Einschränkung als von Freiheit durch einen großen, offenen Raum", so Hirst. Andererseits berichteteten viele Angestellte auch von einer Chance, sich nun für sie angenehmer kleiden zu können.

Hirst, die während der Studie selbst im Großraumbüro zugegen war und die Kleidungsstile der Angestellten beobachtete, sagt, dass ein weiträumiger Arbeitsplatz wie ein gläserner Würfel wirken kann. In diesem sei für jeden Kollegen ersichtlich, in welchem Gemütszustand sich eine Person befinde. "Somit überträgt sich die Wahl der Kleidung unmittelbar auf die Arbeit: Wir werden auch beeinflusst, ob wir glücklich und selbstbewusst oder traurig und unsicher sind", so die Wissenschaftlerin.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Rudloff

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