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Missbrauchsbetroffene kritisiert evangelische Kirche - Kracht: "Nicht immer nur mit dem Finger auf die Katholiken zeigen"

Archivmeldung vom 03.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Altar des evangelisch-lutherischen Kirchenbaus in Flensburg-Adelby (Symbolbild)
Altar des evangelisch-lutherischen Kirchenbaus in Flensburg-Adelby (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine Angehörige des Betroffenenbeirats der Evangelischen Kirche in Deutschland hat deutliche Kritik an der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in evangelischen Landeskirchen geübt. Die öffentlich genannte Zahl von 900 dokumentierten Missbrauchsfällen sei "nicht einmal die Spitze des Eisberges", sagte Katharina Kracht der Kölnischen/Bonner Rundschau (Samstagausgabe).

Kracht war als junges Mädchen vor mehr als 30 Jahren selbst von einem Pfarrer hannoverschen Landeskirche sexuell missbraucht worden. Der Mann habe systematisch sexuelle Beziehungen zu minderjährigen Mädchen gesucht, berichtete sie. In einer früheren Einsatzgemeinde hätten Kirchenvorsteherinnen "nur abgewiegelt", als sich Betroffene an sie gewendet hätten. In ihrer ehemaligen Gemeinde sei das Verhalten des Pfarrers bekannt gewesen, er sei lediglich nach zehn Jahren nicht im Amt bestätigt worden.

Die evangelische Kirche müsse "aufhören, immer nur mit dem Finger auf die Katholiken zu zeigen", sagte Kracht. Die katholische Kirche stehe zu Recht in der Kritik. "Und die evangelische Kirche steht zu Unrecht nicht in der Kritik." Bei der Aufarbeitung liege sie weit zurück. "Die Kirche kann sich nicht sozusagen selber aufarbeiten", betonte Kracht und forderte eine unabhängige Ombudsstelle, die nicht mit Mitarbeitern der Kirche besetzt sein solle. Sie kritisierte, dass beispielsweise die evangelische Bischöfin in einer sogenannten Unabhängigen Kommission der Nordkirche sitze. Zudem forderte sie eine deutlich bessere Ausstattung des Betroffenenbeirats, der professionelle juristische Beratung brauche.

Quelle: Kölnische Rundschau (ots)


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