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Milchbar: Kein Zutritt für "Schwarze und Hunde"

Archivmeldung vom 20.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: twitter.com/funkycarbon
Bild: twitter.com/funkycarbon

Der Besitzer einer Milchbar in einem Vorort der australischen Metropole Melbourne hat mit einem diskriminierenden Aushang für einen landesweiten Sturm der Entrüstung gesorgt. "Weil die 14- bis 18-Jährigen Schwarzen immer nur stehlen", dürfen sie - übrigens auch wie die im gleichen Atemzug auf dem Zettel erwähnten Hunde - das Geschäftslokal nicht mehr betreten.

Erst nachdem der Anwohner "Cam" den ausgedruckten Zettel an der Ladentür abfotografierte und auf seinen Twitter-Account hochlud, wurde der Warnhinweis tausenden Menschen binnen weniger Stunden bekannt. "Ich denke nicht, dass irgendjemand in der Gemeinde Melton daran Gefallen findet", kommentiert der Social-Media-User seinen Fund. Auch andere Nutzer finden klare Worte - das Repertoire der Kommentare reicht von "widerlich" bis hin zu "hate crime".

Inzwischen hat sich auch die Polizei des australischen Bundesstaates Victoria in den Fall eingebracht. "Victoria Police unterstützt nicht die Sprache auf dem Poster und erachtet die Botschaft als unangemessen", so ein Polizeisprecher auf Nachfrage des australischen Nachrichtenportals news.com.au. Auch wenn der namentlich nicht genannte Ladenbesitzer gegenüber "7 News" einräumt, mit dem Aushang impulsiv und unüberlegt gehandelt zu haben, rechtfertigt er seinen ursprünglichen Vorwurf. So habe er dem Sender "CCTV" entsprechendes Videomaterial aus den Überwachungskameras seines Geschäfts zur Verfügung gestellt.

Erinnerungen an Apple-Vorfall

In den vergangenen Jahren, so der Milchbar-Chef, hätte er 20 Diebstahl-Straftaten von farbigen Teens zu beklagen gehabt. Der Fall der inzwischen wieder entfernten Hinweistafel erinnert an eine Begebenheit in einem Apple-Store 2015, der sich auch in Melbourne zugetragen hatte. Apple musste sich damals Rassismusvorwürfe gefallen lassen, nachdem Mitarbeiter des US-Konzerns eine Gruppe farbiger Jugendlicher des Geschäfts verwies. Die Begründung, die auf Video festgehalten wurde: Das Unternehmen sei besorgt, dass sie womöglich etwas stehlen könnten.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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