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IW Köln rät schrumpfenden Gemeinden im Zweifel zum Abriss

Archivmeldung vom 24.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de
Bild: shop.robertkneschke.de / pixelio.de

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln rät zu einem effizienteren Einsatz der Städtebauförderung für Gemeinden mit schrumpfenden Bevölkerungszahlen. "Wichtig ist, dass die Städtebauförderung tatsächlich gezielt dafür eingesetzt wird, Städte und Dörfer im demografischen Wandel zu unterstützen", schreibt das IW Köln in einem Wohnungsmarkt-Report, über den die "Welt am Sonntag" berichtet.

"Neben der Aufwertung der Kerne kann dies aber auch den gezielten Abriss beinhalten", heißt es in dem Papier. Generell müsse gelten: "Umbau geht vor Neubau." In dem Report sprechen sich die Experten dagegen aus, schrumpfende Gemeinden künstlich am Leben zu erhalten, beispielsweise indem neue Baugebiete an den Stadträndern kleiner Gemeinden ausgewiesen werden. Dort entstünden die Leerstände von morgen, befürchten die Autoren des Papiers, Michael Voigtländer und Ralph Henger. Bauland solle daher "nur restriktiv ausgewiesen und zum anderen die Innenentwicklung gezielt angeregt werden". Investitionen müssten in den Bestand gelenkt werden. Um dem sogenannten Donut-Effekt mit leeren Ortskernen und neuen Randsiedlungen entgegen zu wirken, könnte ein neues Preissystem eingeführt werden, schlägt das IW vor.

"Freiflächen sollten bei der Umnutzung zu Bauland einen Preis erhalten, der den wahren Wert des Bodens reflektiert und dazu führt, dass reine angebotsorientierte Baulandstrategien für die Kommunen unattraktiv werden", zitiert die "Welt am Sonntag" aus dem Report, "ein Preis für Freiflächen könnte beispielsweise durch einen Flächenzertifikatehandel zustande kommen." Auch wegen falsch eingesetzter Städtebauförderung habe der Leerstand in manchen Ortskernen zugenommen. "Damit sind gesellschaftliche Probleme verbunden, da Leerstände Abwärtsspiralen auslösen können, an deren Ende ganze Stadtviertel oder Dörfer kaum mehr lebenswert sind", stellt das IW fest. In den betroffenen Wohngebieten hätten Unternehmen und Privateigentümer keinen Anreiz, etwas zu unternehmen - weder zu sanieren noch abzureißen.

"Es gilt daher, die Rahmenbedingungen für Wohnungseigentümer so zu setzen, dass sie bereit sind, ungenutzte Immobilien wieder nutzbar zu machen oder rückzubauen", schlussfolgert das IW. Deutschlandweit standen im Jahr 2016 dem IW zufolge 1,94 Millionen Wohnungen leer - eine Quote von 4,7 Prozent. Gegenüber 2011 habe dieser Wert noch um 0,2 Prozentpunkte zugenommen. Während in den Großstädten Wohnungsknappheit herrscht, gibt es auf der anderen Seite große Gebiete mit anhaltender Abwanderung. In Ostdeutschland lägen die Leerstandsquoten inzwischen in 40 von 77 Kreisen über zehn Prozent. Spitzenreiter sei die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau mit 17,2 Prozent, berichtet das IW. Die Bundesregierung steuert mit hohem finanziellen Aufwand dagegen. Im vergangenen Jahr stellte der Bund fast 800 Millionen Euro für Stadtumbau- und Denkmalschutzprogramme zur Verfügung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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