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Zeitung: Bürokratie verzögert Versorgung verwundeter Soldaten

Archivmeldung vom 03.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Siegfried Fries  / pixelio.de
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de

Der Beauftragte für traumatisierte und verwundete Soldaten im Verteidigungsministerium, Christof Munzlinger, kritisiert einem Medienbericht zufolge in seinem ersten Jahresbericht die langwierigen Verfahren zur Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung (WDB). "Die Gründe für Kritik und Unzufriedenheit bei den Betroffenen liegen überwiegend im praktischen Vollzug, in zum Teil starr gehandhabten bürokratischen Verfahren, in fehlenden eigenen Begutachtungskapazitäten innerhalb der Bundeswehr, insbesondere für psychische Erkrankungen", schreibt Brigadegeneral Munzlinger laut der Tageszeitung "Die Welt" in dem Papier.

 Dieses soll Mitte des Monats im Verteidigungsausschuss diskutiert werden. Die lange Dauer der sogenannten WDB-Verfahren kritisieren regelmäßig betroffene Soldaten, die im Schnitt 18 Monate warten müssen, ehe sie Klarheit über einmalige Entschädigungszahlungen oder Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten haben. Munzlinger sieht das Hauptproblem in der Langwierigkeit der medizinischen Begutachtung. "Das Sanitätsamt ist aufgrund der unzureichenden sachlichen und personellen Ausstattung gegenwärtig nicht ausreichend in der Lage, in den rund 3.600 WDB-Verfahren pro Jahr eine durchgehende eigene Begutachtung durchzuführen", schreibe der General weiter in seinem Bericht. Dass deshalb rund 20 zivile Außengutachter beauftragt würden, werde der Sachlage nicht immer gerecht. Um weitere Reibungsverluste zu verhindern, fordert er mehr Personal für die zuständige Stelle im Sanitätsamt.

Munzlinger ist seit November 2010 zentraler Ansprechpartner im Ministerium für verwundete und traumatisierte Soldaten, gleichzeitig soll er das Versorgungs-, Betreuungs- und Behandlungssystem der Bundeswehr effizienter gestalten. Die gesetzlichen, konzeptionellen und materiellen Voraussetzungen für die angemessene Betreuung, Behandlung, Fürsorge und Versorgung von Einsatzgeschädigten hält der General schon für ausreichend. Die bestehenden Unsicherheiten beruhten im Wesentlichen auf der praktischen Anwendung der bestehenden Vorschriften. Im Alltag scheitere die synergetische Zusammenarbeit vor Ort allerdings "mitunter an mangelnder Verfügbarkeit", zum Teil auch an fehlendem Engagement. "Manche Regelungen sind noch nicht an die aufgrund der Einsätze geänderten Anforderungen angepasst."

Weitere Verbesserungsmöglichkeiten sieht der General bei der Personalauswahl vor dem Einsatz und bei der Prävention psychischer Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Die ärztlichen Untersuchungen vor Eintritt in die Bundeswehr seien vorwiegend auf die Feststellung der physischen Gesundheit ausgerichtet, die psychische Eignung komme noch zu kurz. Munzlinger schlägt ein Screeningverfahren vor, mit dem Soldaten schon bei den Einstellungsuntersuchungen dahin gehend getestet werden, ob sie körperlich und seelisch in der Lage sind, mit den Belastungen in einem Auslandseinsatz fertig zu werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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