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Magazin: Gegenwartsschriftsteller brauchen juristische Beratung

Archivmeldung vom 08.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Cisco Ripac  / pixelio.de
Bild: Cisco Ripac / pixelio.de

Nach Ansicht von Autor Maik Brüggemeyer brauchen Schriftsteller juristischen Beistand. "Als Schriftsteller, der über die Gegenwart schreibt, kommt man in Deutschland ohne Anwalt nicht mehr aus", sagte Brüggemeyer dem Nachrichtenmagazin "Focus". Vergangene Woche sollte sein erster Roman "Das Da-Da-Da-Sein" im Berliner Aufbau Verlag erscheinen. Doch in letzter Sekunde stoppte der Verlag die Auslieferung, nachdem eine einstweilige Verfügung gegen das Buch angedroht worden war.

Eine Frau glaubt, darin porträtiert zu werden, und fühlt sich in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt. Brüggemeyer will seinen Roman nun den Wünschen der juristischen Gegenspielerin anpassen und dann im September auf den Markt bringen. Seit das Bundesverfassungsgericht 2007 das Verbot des Romans "Esra" von Maxim Biller bestätigte, der nach Ansicht der Juristen die Heldin seines Buches zu genau einer Ex-Freundin nachgestaltet hatte, häufen sich vergleichbare Fälle.

Viele Verlage verlangen inzwischen von ihren Autoren im Vertrag die Zusicherung, dass ihre Bücher keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Damit verlagert sich das Prozessrisiko laut "Focus" auf die meist klammen Schriftsteller, die sich juristische Konflikte nicht leisten können. "Literaturfreiheit ist sowohl Grundrecht als auch eine Verpflichtung", sagte Rechtsanwalt Sven Krüger, der "Esra" vor dem Verfassungsgericht vertrat.

"Verlage müssen sie verteidigen, sonst stirbt sie scheibchenweise", so Krüger zu "Focus". Helge Malchow vom Verlag Kiepenhauer & Witsch, der als "Esra"-Verleger die finanziellen Risiken des Verfahrens trug, ergänzte: "Wer von der literarischen Qualität eines Romans überzeugt ist, muss für ihn auch kämpfen. Wenn der Roman wegen Einsprüchen anderer problemlos umgeschrieben werden kann, hätte ihn der Verlag so vielleicht besser gar nicht erst gedruckt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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