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foodwatch ruft zu Protest gegen illegale Rindertiermehl Transporte aus Deutschland auf

Archivmeldung vom 14.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Malaysische Behörden haben sich in der vergangenen Woche wegen illegaler Rindertiermehl aus Deutschland an foodwatch gewandt. Sie sind empört, dass deutsche Unternehmen das BSE-Risiko in ihr Land exportieren.

Im Mai 2008 hatte foodwatch aufgedeckt, dass potenziell infektiöses Rindertiermehl aus Deutschland illegal nach Malaysia gebracht und dort an Nutztiere verfüttert wird. Und somit wieder in die menschliche Nahrungskette gelangt.

In der EU ist die Verfütterung von Tiermehl seit der BSE-Krise strengstens verboten. Was aber in Südostasien oder anderswo mit dem gefährlichen Material passiert, scheint den deutschen Behörden egal zu sein. Aus den Augen, aus dem Sinn? Denn während die malaysischen Behörden nun mit Hilfe von foodwatch den Fall in Malaysia aufklären wollen, sucht man hierzulande einen ähnlichen Willen der zuständigen staatlichen Stellen vergebens. Bislang ermittelt allein die Staatsanwaltschaft - unter anderem auf eine Strafanzeige von foodwatch hin. Ansonsten halten sich die Verantwortlichen in Deutschland zurück.

Zwar ist der Export von Tiermehl zur Verfütterung an Nutztiere verboten. Gegen dieses Verbot wird aber massiv verstoßen, wie die foodwatch-Recherchen gezeigt haben. Möglich ist das vor allem auch deshalb, weil die deutschen Behörden, allen voran der scheidende Landwirtschaftsminister Horst Seehofer sowie sein möglicher Nachfolger und Exportbeauftragter Gerd Müller, bis heute die Kennzeichnungspflicht für Tiermehl nicht durchsetzen. Denn Tiermehl muss, so will es das Gesetz, "dauerhaft gekennzeichnet" werden, um eine weitere Verwendung als Futtermittel auszuschließen. Tatsächlich passiert das nicht. Zu einem Exportstopp für Tiermehl konnte man sich im Ministerium jedoch nicht einmal nach der Aufdeckung der illegalen Tiermehlexporte durch foodwatch durchringen.

Es drängt sich ein unangenehmer Verdacht auf: Nehmen Seehofer und Müller weitere illegale Tiermehlexporte aus Deutschland möglicherweise billigend in Kauf - zugunsten interessierter Wirtschaftskreise? Und messen sie mit zweierlei Maß, was den gesundheitlichen Verbraucherschutz angeht? Sind malaysische Verbraucher etwa nicht genauso vor BSE zu schützen wie wir hier in Deutschland?

Das darf nicht sein, meint foodwatch und ruft deshalb zur Unterstützung der Mitmach-Aktion "Für mehr Sicherheit bei tierischen Abfällen", um weiteren Missbrauch zu verhindern. Wir auch so denkt kann ganz einfach den Protestbrief unter: http://www.foodwatch.de/e10/e5885/e6146/e6189/ ausfüllen und abschicken. 

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