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DNR: Märchen von der Renaissance der Atomenergie ist entzaubert

Archivmeldung vom 02.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei der gemeinsamen Tagung „Renaissance der Kernenergie für Klimaschutz?“ vom Deutschen Naturschutzring (DNR), Beauftragter des Rates der EKD für Umweltfragen und der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen Diözesen im Wochenende in der Evangelischen Akademie Tutzing wurde die angebliche Renaissance der Atomenergie als bloßes Märchen entzaubert.

Die 120 Teilnehmer der Tutzinger Tagung, darunter zahlreiche Experten, erklärten, dass in den nächsten Jahren weltweit ein weiteres Schrumpfen der Atomenergie zu erwarten ist. Erstmals sei in der Geschichte der Atomkraft 2008 kein neues AKW ans Netz gegangen. Derzeit würden in 31 Ländern 436 Reaktoren betrieben. Sie produzierten 14 Prozent des weltweiten Stroms (früher 17 Prozent) oder 6 Prozent der Primärenergieerzeugung. Das Durchschnittsalter der betriebenen 436 Reaktoren betrage 25 Jahre. Die Laufzeiten seien ursprünglich für 30 Jahre, inzwischen in den USA bis zu 60 Jahre genehmigt worden. Allerdings gebe es bisher nur wenige Reaktoren mit über 40 Jahren Laufzeit. Bis 2015 müssten altersbedingt weltweit 70 AKW, bis 2025 sogar 192 vom Netz. Ein Ersatz sei auch wegen der langen Vorlaufzeiten von 12-13 Jahren zumindest in diesem Umfang nicht möglich.

Zudem könnten eine Kernschmelze mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt auch in Deutschland nicht ausgeschlossen werden. Immer wieder käme es zu einem massiven Versagen von Sicherheitssystemen. Den sogenannten inhärent sicheren Reaktor gebe es nur auf dem Papier. Für den täglich anwachsenden Atommüll sei weltweit kein gesichertes Endlager für hochradioaktive Abfälle, die bis zu 1 Million Jahre strahlten, vorhanden. Ein Endlager müsse erdbebensicher sein, es dürfe zu keinen aktiven tektonischen Verschiebungen, zu keinen Vergletscherungen, Überflutungen und zu keinem Kontakt mit Wasser kommen. Allein im Zentraliran gebe es ein Gebiet mit relativ stabilen Platten.

Nach Ansicht des DNR ist eine breite gesellschaftliche Diskussion über die zukünftige nachhaltige Energieversorgung überfällig. Die Politik müsse zudem einen Masterplan für eine ökologische Modernisierung vorlegen, damit Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen Vorfahrt erhielten.

Quelle: DNR

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