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Islamwissenschaftlerin Nushin Atmaca für bundesweites Schulfach Islam

Archivmeldung vom 10.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Bild: Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die Islamwissenschaftlerin Nushin Atmaca befürwortet ein bundesweites Schulunterrichtsfach Islam in Deutschland. "Vieles spricht dafür", sagte die Wissenschaftlerin im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe). "Es gibt junge Muslime, denen ihre Religion als Teil ihrer Identität wichtig ist, die aber nicht viel über die Religion wissen, weil sie im Elternhaus nicht viel darüber erfahren und auch nicht regelmäßig in eine Moschee gehen. Gleichzeitig ist nicht in allen Moscheegemeinden eine hinterfragende Auseinandersetzung mit der eigenen Religion möglich." Es sei wichtig, dass junge Muslime lernen, "sich kritisch mit ihrer eigenen Religion und deren Denktraditionen zu befassen".

Die am Zentrum Moderner Orient in Berlin arbeitende Forscherin erklärt in dem Gespräch, dass der Dschihad "keine der fünf Säulen des Islam und damit kein Hauptbestandteil der Religion" ist. Das Wort "Dschihad" bedeute an sich nicht Heiliger Krieg, sondern meine die Anstrengung des Gläubigen auf dem Wege Gottes, das Bemühen, "ein gottgefälliges Leben zu führen". Nushin Atmaca räumt ein, dass es im Koran durchaus Zeilen gibt, "die zu Gewalt gegenüber Andersgläubigen aufrufen. Und es finden sich Zeilen, die Juden diskreditieren oder diskriminieren." Diese könnten jedoch Extremisten nicht zur Legitimierung ihrer Gräueltaten dienen, sondern seien historisch zu kontextualisieren.

Ursprünglich sei der Islam nicht frauenfeindlich gewesen, so Nushin Atmaca. In der Offenbarung, die der Prophet Mohammed empfing, lesen islamische Gelehrte eine Botschaft der Geschlechtergerechtigkeit. Die patriarchale Lesart, die sich bis heute gehalten habe, sei der Sicht und den Vorannahmen der fast ausschließlich männlichen Interpreten des Korans und der Sunna geschuldet.

Quelle: neues deutschland (ots)

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