Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Vermischtes Studie: Tarife in privater Krankenversicherung oftmals lückenhaft

Studie: Tarife in privater Krankenversicherung oftmals lückenhaft

Archivmeldung vom 11.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de
Bild: Benjamin Klack / pixelio.de

Viele Tarife in der privaten Krankenversicherung (PKV) bieten häufig nur einen unzureichenden Krankheitsschutz. Das zeigt eine Studie des Kieler Gesundheitsökonoms Thomas Drabinksi und der Frankfurter Beratungsfirma Premiumcircle, die dem "Spiegel" vorab vorliegt. Die rund zehn Millionen Privatversicherten seien mit "teils existentiellen Leistungsausschlüssen im Krankheitsfall" konfrontiert, heißt es in der Untersuchung. "Mehr als 80 Prozent der Tarifsysteme der PKV leisten weniger als die gesetzliche Krankenversicherung", sagte Premiumcircle-Chef Claus-Dieter Gorr. Dabei gehe es um Angebote, die in der gesetzlichen Krankenversicherung fest verankert seien, wie etwa die häusliche Krankenpflege oder so genannte "Hilfsmitteldeklarationen ohne Einschränkungen".

Die Experten haben 85 Tarifbestandteile ausgewählt, die sich am Leistungskatalog der gesetzliche Krankenversicherung orientieren. In die Liste zusätzlich mit aufgenommen haben sie auch Angebote wie privatärztliche Versorgung oder Brillen und Kontaktlinsen, die gesetzlich Versicherte nicht erstattet bekommen. Die Studienautoren haben 32 PKV-Unternehmen untersucht. Grundlage waren 208 Tarifsysteme mit insgesamt 1.567 Kombinationen. Das Ergebnis: Kein Produkt konnte alle 85 Kriterien erfüllen. "Tarife wurden nicht bedarfsgerecht für Endkunden entwickelt", heißt es in der Studie, "sondern unter der Prämisse", wie sie bei Preisvergleichen "abschneiden würden".

Besonders problematisch finden die Studienautoren, dass viele Versicherungen nur eingeschränkt Anschlussheilbehandlungen, Psychotherapien oder wichtige medizinische Hilfsmittel übernehmen. "Die Branche sollte sich auf einen Mindestversicherungsschutz einigen", sagte Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der Union. Ähnliche Forderungen gibt es auch aus der Branche selbst: "Wir brauchen einen Mindeststandard in den Bereichen, die für die Menschen oftmals erst im fortgeschrittenen Alter relevant werden", sagte Clemens Muth, Chef der Deutschen Krankenversicherung (DKV). " Viel zu lange wurden die Produkte zu oft nur über den Preis verkauft und nicht über die Qualität", sagte er. "Das hat dazu geführt, dass Billigtarife mit teils drastischen Leistungsausschlüssen auf dem Markt sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte nazi in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige