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Ermittlungen gegen Polizei im Fall Lea-Sofie - Beamte gaben Hinweise nicht weiter

Archivmeldung vom 29.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Im Zusammenhang mit der Tötung der zweijährigen Lea-Sofie hat die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren gegen die Polizei wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung eröffnet. Der Grund ist, dass die Polizei einen Vermerk über den schlechten Zustand der Wohnung, in der das Kind lebte, nicht weiterleitete, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Weil nicht klar ist, welcher Beamte für das Versäumnis verantwortlich ist, richten sich die Ermittlungen derzeit noch gegen Unbekannt, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

In dem Polizeivermerk, der etwa drei Wochen vor dem Tod des Kindes geschrieben wurde, ist von einer vermüllten und nicht kindgerechten Wohnung die Rede. Die Beamten waren von Nachbarn gerufen worden, weil sie sich durch Lärm aus der Wohnung gestört fühlten. Das Vermerk war wochenlang nicht an das Jugendamt weitergeleitet worden und wurde auf der Polizeiinspektion im Kölner Stadtteil Chorweiler erst wieder entdeckt, nachdem das zweijährige Mädchen tot war. Klaus Röttgen, Abteilungsleiter der Kölner Bezirksjugendämter, hatte betont, dass die Lebenssituation von Lea-Sofie noch an dem Tag überprüft worden wäre, an dem der Vermerk das Amt erreicht hätte.

"Da ist eindeutig ein Fehler geschehen", räumte der Leitende Polizeidirektor Michael Temme im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" ein. "Entweder handelte es sich um ein bedauernswertes Versehen, denn überall, wo Menschen arbeiten, kann es Fehler geben", so Temme: "Oder aber einer der zuständigen Beamten hat mit Blick auf den Inhalt bewusst entschieden, dass der Vermerk erst einmal nicht an das Jugendamt geht, sondern dass sich der für den Bezirk zuständige Kollege um die Angelegenheit kümmern soll." Als der Polizist, in dessen Bezirk Lea Sofie wohnte, nach seinem Urlaub wieder im Dienst war, fand er das Papier in seinem Postfach und reichte es an die mittlerweile gegründete Mordkommission weiter.

Am Freitag vergangener Woche war Patrik L., der Freund von Lea Sofies Mutter, wegen Totschlags zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er das Mädchen mit Fausthieben lebensgefährlich verletzt hatte. Die Mutter Franziska M., die keine Hilfe holte und ihr Kind über Tage hinweg langsam sterben ließ, erhielt sieben Jahre Haft wegen Totschlags durch Unterlassen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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