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Finanzielles Aus für Pilotprojekt zwischen Puma und Kampagne für 'Saubere' Kleidung

Archivmeldung vom 23.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das weltweit drittgrößte Sportartikelunternehmen Puma hat das Pilotprojekt mit der deutschen Kampagne für 'Saubere' Kleidung (Clean Clothes Campaign = CCC) zu Sozialstandards bei Zulieferern in El Salvador und Mexiko scheitern lassen.

Hoffnungsvolle Ansätze, die die gemeinsame Zwischenbilanz vom 9.6.06 zur Behebung von Arbeitsrechtsverletzungen noch aufgezeigt hatte, sind durch die Weigerung Pumas, weitere Mittel für das Projekt zur Verfügung zu stellen, zunichtegemacht worden. "Vor dem Hintergrund der Möglichkeiten und Ansprüche des Unternehmens Puma ist dieser Schritt absolut unverständlich, so Maik Pflaum von der CCC. "Damit werden nicht nur die CCC und ihre lateinamerikanischen Partnerorganisationen, sondern vor allem die Beschäftigten vor den Kopf gestoßen."

Im Dezember 2005 hatte das zunächst auf ein Jahr begrenzte Pilotprojekt bei zwei Puma-Zulieferern in El Salvador begonnen. Die lokale Monitoring-Organisation GMIES (Grupo de Monitoreo Independiente de El Salvador) und die Frauenorganisation ORMUSA (Organización de Mujeres de El Salvador) sollten die Einhaltung von Arbeitsnormen wie vor allem Lohnstandards, Gewerkschafts- und Frauenrechten überprüfen. Diese Normen sind Bestandteil der Verhaltenskodizes von Puma und CCC sowie der US-amerikanischen Kodex-Kontrolleinrichtung Fair Labor Association, in der Puma Mitglied ist.

Die Zwischenbilanz vom 9.6.06 zeigte in einer Fabrik einige positive Ergebnisse auf, wie z. B. die freiwillige Ableistung von Überstunden und das Fehlen sexueller Belästigung, benannte jedoch auch Problembereiche wie die Behinderung von Gewerkschaftsarbeit und die Zahlung nicht existenzsichernder Löhne. In Schulungen mit den Lieferanten und Beschäftigten sollten in der zweiten Hälfte des Pilotprojekts die Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden.

Die zweite Fabrik hatte trotz anfänglicher Zusagen die Lieferbeziehung zu Puma nicht aufgenommen und schied aus dem Projekt aus. Da dieses jedoch auf zwei Zulieferer inkl. möglicher Unterlieferanten ausgelegt war, schlugen die Vertreter der Puma-Ethikabteilung einen Zulieferer in Mexiko vor, auf den sich die Beteiligten einigten. Dem finanziellen Aufpreis jedoch mochte der Puma-Vorstand nicht zustimmen. "Dies ist nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass das Projekt zunächst nur auf ein Jahr ausgelegt war, mit der klaren Option auf Verlängerung, sollte das Projektvorhaben nicht in dieser Zeit realisierbar sein. Es ist absurd, dass ein Global Player wie Puma das Projekt an einer relativ bescheidenen Summe scheitern lässt", so Pflaum.

Das finanzielle Aus des Pilotprojekts zwischen Puma und CCC nährt den Verdacht einer Instrumentalisierung der CSR-Politik für Werbezwecke im Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft, wie sie auch unter anderen Sportartikelunternehmen verbreitet war.

Quelle: Pressemitteilung Christliche Initiative Romero (CIR)

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